Die Partizipation von Flüchtlingen sicherstellen: Der Weg zu einer effektiven Inklusion
Die Partizipation von Flüchtlingen sicherstellen: Der Weg zu einer effektiven Inklusion
Diese Publikation stellt Projekte und gute Praktiken zur Inklusion von Flüchtlingen in der Schweiz und Liechtenstein vor. Diese wurden 2023 von den lokalen Behörden umgesetzt oder finanziell unterstützt. Der Fokus lag auf der aktiven Partizipation von Flüchtlingen als Schlüssel zur erfolgreichen Inklusion. UNHCR zieht Bilanz über die bisherigen Fortschritte und weist auf noch bestehende Herausforderungen hin. Insgesamt wurden etwa 50 Projekte aus 24 verschiedenen Kantonen und Liechtenstein identifiziert.
Die Publikation zeigt auf, dass es verschiedene Modelle zur Einbeziehung von Flüchtlingen gibt. Diese unterscheiden sich durch das unterschiedliche Mass an Partizipation. Die Studie gibt auch praktische Empfehlungen, um die Akteure im Integrationsbereich auf das Thema Partizipation aufmerksam zu machen:
- Strukturelle und politische Partizipation von Flüchtlingen: Beratende Kommissionen und Organe sowie „Parlamente“ ermöglichen es der Bevölkerung mit Flucht- oder Migrationshintergrund, den Behörden Empfehlungen zur Integration und Antidiskriminierung zu unterbreiten. Von der ältesten kantonalen Konsultativkommission im Kanton Neuenburg bis zum neuen Migrant*innenparlament in Luzern und den Einwohnerräten der Genfer Gemeinden zeigen verschiedene Beispiele, dass die Expertise von Flüchtlingen durch ihre zivilgesellschaftliche und politische Partizipation genutzt werden kann.
- Konsultation von Flüchtlingen bei der Entwicklung von Integrationsmassnahmen: Die Berücksichtigung der Perspektive von Flüchtlingen bei der Entwicklung von Integrationspolitiken und -massnahmen verbessert deren Wirksamkeit. Die Kantone Graubünden, Neuenburg, Waadt und Genf verfügen beispielsweise über Konsultationsmechanismen für die Entwicklung der kantonalen Integrationsprogramme. Das gleiche gilt für Liechtenstein im Hinblick auf den Jahresplan der Integrationsmassnahmen. Dieser Ansatz ist auch innerhalb spezifischer Projekte, z. B. bei Massnahmen zur beruflichen Integration, nützlich;
- Begleitpersonen und Flüchtlingsgemeinschaften: Mehrere Kantone und Gemeinden beschäftigen bezahlte Begleitpersonen aus Flüchtlingsgemeinschaften, um muttersprachliche Unterstützung in Alltagsfragen anzubieten und die Integration zu erleichtern. Diese interkulturelle Mediation kann sich an die gesamte Bevölkerung richten oder auch an spezifische Zielgruppen wie Familien oder Menschen mit Behinderungen.
- Flüchtlinge und soziale Integration im Alltag: Treffpunkte, Diskussionsgruppen oder die Vermittlung von Freiwilligen – es gibt viele Möglichkeiten, wie Flüchtlinge sich beteiligen können, um sich besser mit der Aufnahmegesellschaft zu vernetzen. Der informelle Austausch unter Flüchtlingen und mit der lokalen Bevölkerung fördert den Informationsaustausch und den sozialen Zusammenhalt.
UNHCR beobachtet ein wachsendes Interesse der Behörden sowie Fortschritte in bei der Partizipation von Flüchtlingen in der Schweiz und in Liechtenstein. Gleichzeitig weist UNHCR auf den potenziellen Multiplikatoreffekt von Investitionen im Bereich der sozialen Integration hin. Wichtig ist ausserdem die Kompetenzentwicklung der lokalen Akteure in Bezug auf die Partizipation von Flüchtlingen.
UNHCR ermutigt die Akteure im Integrationsbereich, sich von diesen guten Praktiken anregen zu lassen und die Möglichkeiten der Partizipation für Flüchtlinge zugänglicher zu machen.
Wir planen verschiedene Veranstaltungen, um die Studie zu präsentieren:
- online am 26. und 27. November 2024 und
- vor Ort am 11. Dezember 2024 in Bern
Sie können sich bereits hier bis am 15. November anmelden. Weitere Informationen folgen.