Close sites icon close
Search form

Nach einer Länderseite suchen.

Länderprofil

Länderseiten

Weltbank-UNHCR Bericht: Bildung für alle Flüchtlingskinder ist in Reichweite

Medienmitteilungen

Weltbank-UNHCR Bericht: Bildung für alle Flüchtlingskinder ist in Reichweite

26 Februar 2021 Auch verfügbar auf:
Des élèves réfugiés burundais dans une salle de classe à l’école Paysannat L, au camp de réfugiés de Mahama au Rwanda. Février 2018. © HCR/Georgina Goodwin

Weniger als fünf Prozent geben Entwicklungsländer jährlich im Durchschnitt für die Bildung von Flüchtlingskindern aus. Gleichzeitig beherbergen sie aber 85 Prozent aller Flüchtlinge weltweit.

Laut dem Bericht der Weltbank und UNHCR, der am 25. Februar 2021 erschienen ist, wären weltweit insgesamt 4,85 Milliarden US-Dollar nötig, um Flüchtlingskinder und -jugendliche in nationale Bildungssysteme einzubeziehen. Dies sind die geschätzten Kosten für die Bildung aller Flüchtlinge vor der COVID-19-Pandemie, die durch die Auswirkungen der Pandemie noch steigen könnten.

Der Bericht „Global Cost of Inclusive Refugee Education“ bietet eine standardisierte Methodik zur Schätzung der Bildungskosten für Flüchtlinge in allen Aufnahmeländern.

Ziel ist es, die Entwicklung von Plänen zur inklusiven Bildung von Flüchtlingen auf Länderebene anzustoßen.

Das Prinzip der inklusiven Bildung, in diesem Fall der Zugang zu Bildung für alle Flüchtlingskinder und ihre Einbeziehung in die nationalen Bildungssysteme, kann auch zu Verbesserungen für die lokalen Gemeinschaften in den Aufnahmeländern führen.

Alle Kinder gehören in die Schule – die Hälfte aller Flüchtlinge weltweit sind unter 18 Jahre

„Egal wo Kinder sind, sie müssen zur Schule gehen können! Bildung kann Flüchtlingskindern und -jugendlichen helfen, trotz der großen Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind, erfolgreich zu sein“, so Mamta Murthi, Vizepräsidentin für menschliche Entwicklung der Weltbank.

„Um allen Kindern im schulpflichtigen Alter in Ländern, die von Unsicherheit, Konflikten oder Gewalt betroffen sind, eine qualitativ hochwertige Bildung zu ermöglichen, müssen die internationale Gemeinschaft und die Regierungen der Aufnahmeländer im Geiste der Kosten- und Verantwortungsteilung zusammenkommen. Und das ist, wie der Bericht zeigt, in unserer Reichweite.“

Mitte 2020 überschritt die Zahl der weltweit gewaltsam vertriebenen Menschen die 80-Millionen-Marke, das entspricht einem Prozent der Weltbevölkerung. Darunter befanden sich 26 Millionen Flüchtlinge, von denen die Hälfte unter 18 Jahre alt ist. Viele dieser Kinder leben in lang andauernden Krisen. Sie verbringen oft den Großteil, wenn nicht sogar ihre gesamte Schulzeit, außerhalb ihres Heimatlandes. Ihre Ausbildung ist von größter Bedeutung für ihre Zukunft und bietet die Möglichkeit, ein eigenständiges Leben zu führen.

„Flüchtlingskinder und -jugendliche gehören in die Schule, so wie alle Kinder. Für Jungen und Mädchen, die vor Gewalt und Verfolgung fliehen mussten, bedeutet die Einbindung in das nationale Bildungssystem Hoffnung und eine entscheidende Chance, ihre Zukunft zu gestalten und ihr Potenzial zu verwirklichen“, sagte Raouf Mazou, stellvertretender UN-Flüchtlingshochkommissar. „Unsere Studie zeigt deutlich, dass dies mit echtem Engagement und im globalen Kontext gesehen, zu überschaubaren Kosten möglich ist.“

Auf Qualität der Bildung nicht vergessen

Der Bericht zeigt, welche Summe es brauchen würde und erhebt nicht die internationalen Zusagen und Verpflichtungen oder die aktuellen inländischen Ausgaben für Flüchtlingsbildung.

Es bleibt eine Herausforderung, die Bildung von Flüchtlingen, besonders in Konfliktgebieten, angemessen, nachhaltig und koordiniert zu finanzieren.

Die Finanzierung ist jedoch nicht die einzige Voraussetzung für den universellen Zugang zu Bildung und zu Bildungsabschlüssen.

Während sich der Bericht auf die Schätzung der Kosten für den Zugang zu Bildung für Flüchtlingskinder konzentriert, darf auch auf die Verbesserung der Qualität im Bildungsbereich nicht vergessen werden.

So genannte „Lernarmut“ (also die Tatsache bis zum Alter von zehn Jahren nicht in der Lage zu sein, einen einfachen Text zu lesen und verstehen zu können) betrifft sowohl die Bevölkerung der Aufnahmeländer als auch Flüchtlingskinder gleichermaßen.