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UNHCR zu Flüchtlingscamps in Dadaab

Medienmitteilungen

UNHCR zu Flüchtlingscamps in Dadaab

14 April 2015 Auch verfügbar auf:

GENF, Schweiz – Die Regierung von Kenia hat bekannt gegeben, dass die Dadaab-Flüchtlingscamps binnen drei Monaten geschlossen werden sollen und die dort lebenden 350.000 somalischen Flüchtlinge in ihre Heimat zurückkehren müssen. Diese Stellungnahme der kenianischen Regierung erfolgte letztes Wochenende nach dem schrecklichen Angriff auf die Universität von Garissa Anfang April.

UNHCR ist entsetzt und schockiert über den Angriff auf die Universität. UN-Flüchtlingskochkommissar Guterres und UNHCR-Mitarbeiter sind in Solidarität mit der kenianischen Bevölkerung verbunden. UNHCR möchte außerdem nochmals seine tiefste Anteilnahme an die Familien der Opfer wiederholen.

Kenia hat über die letzten 20 Jahre Flüchtlinge großzügig unterstützt und sie vor Gewalt und Verfolgung im Nachbarland Somalia geschützt. UNHCR arbeitet eng mit der Regierung von Kenia zusammen und ist sich der gegenwärtigen Sicherheitslage in der Region sowie der Ernsthaftigkeit der Bedrohung Kenias bewusst. UNHCR anerkennt ebenso die Verpflichtung der Regierung, die eigene Bevölkerung und andere in Kenia lebende Menschen, inklusive der Flüchtlinge, zu schützen.

UNHCR ist nichtsdestotrotz beunruhigt, dass die plötzliche Schließung der Dadaab-Camps und die erzwungene Umsiedlung von Flüchtlingen zurück nach Somalia extreme humanitäre und praktische Konsequenzen nach sich ziehen würde und zudem einen Bruch von Kenias internationalen Verpflichtungen zur Folge hätte.

UNHCR fordert die Regierung Kenias daher dazu auf, den Beschluss nochmals zu überdenken. Zudem bietet UNHCR an, in Zukunft noch enger mit den kenianischen Behörden zusammen zu arbeiten. Maßnahmen, um die Einhaltung von Recht und Ordnung zu stärken sowie Flüchtlinge wie auch Kenianer vor Angriffen zu schützen, könnten Teil dieser Zusammenarbeit sein.

Im Dezember 2014 wurde ein Pilotprojekt gestartet, welches Menschen unterstützen soll, die freiwillig in eine der drei relativ sicheren Gegenden Somalias - Luuq, Baidoa oder Kismayo - zurückkehren wollen. UNHCR ist bereit, dieses Projekt in Zusammenarbeit mit den Regierungen von Somalia und Kenia zu intensivieren, soweit es Möglichkeiten zur freiwilligen Rückkehr gibt. Nichtsdestotrotz stellt UNHCR fest, dass eine Rückkehr in viele Teilen Somalias, vor allem ins südliche Zentrum des Landes, im Moment nicht möglich ist.