UNHCR verstärkt Unterstützung nahe Mossul
UNHCR verstärkt Unterstützung nahe Mossul
BAGDAD, Irak - Die Offensive in Mossul geht bereits in den dritten Monat und die Zahl der vertriebenen IrakerInnen steigt auf nahezu 100.000. UNHCR verstärkt seine Kapazitäten vor Ort, um die Bewohner vor dem bevorstehenden Winter zu unterstützen.
Seit dem 17. Oktober, an dem die Militäroffensive Mossul begann, sind bereits 96.864 Personen aufgrund der Kämpfe geflohen. Die jüngst angekommenen 57.000 Personen werden zurzeit in von UNHCR unterstützten Camps untergebracht. Eine signifikante Anzahl floh zudem aus Hawija in Kirkuk vor einer bevorstehenden Offensive, die zum Ziel hat die letzten kontrollierten Gebiete bewaffneter Gruppen zurückzuerobern. Seit August sind 51.000 Personen vertrieben worden.
In dieser Woche hat UNHCR die erst seit kurzem zu erreichenden Gegenden rund um Mossul besucht. Die Lebensbedingungen in den Dörfern sind prekär. Die RückkehrInnen und vertriebenen Familien, die in den Dörfern leben haben oftmals keine Elektrizität und Zugang zu sauberem Wasser. Die lokalen Märkte können nicht öffnen und es gibt dringenden Bedarf an Kerosin und warmer Kleidung. UNHCR und Partner vor Ort koordinieren die Lieferung notwendiger Hilfe.
UNHCR hat die Ausgabe von Wintersachen verstärkt und stellt Decken für 11.200 Personen nahe Mossul bereit. In den kommenden Tagen sollen zusätzlich 5.000 Familien versorgt werden.
UNHCR hat sechs Camps errichtet, die Personen aus Mossul aufnehmen, drei weitere befinden sich im Aufbau. Die neun Camps böten insgesamt Platz für 102.000 Personen. Von UNHCR errichtete Camps umfassen Al Alam (2.400 Personen); Qaymawa (4,792 Personen) und Hasansham U3 (10.860 Personen). Mit 140 freien Parzellen hat Al Alam noch Kapazitäten. Die irakische Regierung errichtet in der Nähe das Al Alam 2 Camp, das Platz für rund 8.000 Personen haben soll. Camps die vom Ministerium für Migration und Vertreibung mit Hilfe von UNHCR gebaut wurden umfassen Khazer M1 (29.072 Personen) und Khazer M2 (10.103 Personen).
Zusätzliche Camps in Kirkurk beherbergen zum größten Teil vertriebene Personen aus Hawija. Die Camps in Kirkuk umfassen Daquk (7.400 Personen, 120 freie Parzellen); Leylan 2 (2.900 Personen) und Nazrawa (8.700 Personen).
Bisher sind 57 Prozent der vom UNHCR benötigten Mittel von 196,2 Millionen US-Dollar eingegangen. Es fehlt an dringend benötigten Geldern für Winterequipment. UNHCR appelliert an die Geber diese Finanzierungslücke zu schließen, um für eine mögliche größere Fluchtbewegung aus Mossul vorbereitet zu sein und die schlechten Lebensverhältnisse der Menschen vor Ort zu verbessern.
Die Hilfsgüter für die jüngst angekommenen Familien umfassen Decken, Matratzen, Kochplatten, Plastikplanen, Küchen-Sets, Isomatten, Isolierung für Zelte und Heizungen.
Außerhalb der Camps wurden 48.972 Decken zugunsten von 12.243 Familien in die erst seit kurzem zu erreichenden Regionen in Gogiali, Nimround, Shura und Qulan Tappa verteilt.
Winterequipment und andere Items wie Kerosin werden auch in anderen Gegenden im Irak verteilt, so in Camps im zentralen Süden in Anbar, Baghdad und Salah Al-Din und in der südlichen Region Diyala. In Dohuk, Erbil und Sulimaniyah hat UNHCR 10.000 syrischen Flüchtlingen mit einem finanziellen Hilfsprogramm unterstützen können.