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UNHCR bittet um weitere Unterstützung für humanitäre Hilfe in der Ukraine

Medienmitteilungen

UNHCR bittet um weitere Unterstützung für humanitäre Hilfe in der Ukraine

1 Dezember 2023
UNHCR-Regionaldirektor für Europa, Philippe Leclerc (Mitte), besucht die Stadt Kryvyi Rih in der Zentralukraine, um sich ein Bild von der Zerstörung zu machen und die vom Krieg betroffenen Menschen zu treffen. © UNHCR/Viktoriia Tiutiunnyk

Angesichts des zweiten Wintereinbruchs seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 bittet UNHCR, das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, um anhaltende Unterstützung für die vom Krieg betroffene ukrainische Bevölkerung.

In dieser Woche heftige Schneefälle und sinkende Temperaturen die ohnehin schon katastrophale Situation. Mehrere Menschen starben.  Außerdem kam es zu Stromausfällen, die insbesondere die stark gefährdeten Menschen in den Grenzgebieten vor große Herausforderungen stellte. UNHCR und seine Partner, die die ukrainische Regierung unterstützen, konzentrieren sich auf die Bereitstellung humanitärer Hilfe für Bedürftige, darunter viele Binnenvertriebene, und unterstützen erste Wiederaufbaumaßnahmen.

Das Ausmaß der Zerstörung ist überwältigend

In diesem Winter wird UNHCR rund 900.000 Menschen mit Winterhilfe erreichen, z. B. mit Bargeld zur Deckung höherer Energierechnungen, warmer Kleidung, Heizgeräten und Unterstützung bei der Isolierung von Wohnungen. Mehr als 460.000 Vertriebene und Kriegsgeschädigte haben zu Beginn des Winters bereits Bargeldhilfe erhalten.

Die Zerstörung im ganzen Land ist überwältigend. Ich (Philippe Leclerc) sah völlig zerstörte oder schwer beschädigte Häuser und Schulen in Vysokopillia im Norden Chersons, das im Oktober letzten Jahres nach siebenmonatiger Besetzung zurückerobert wurde. Trotz der immensen Zerstörung sind rund 50 Prozent der Bewohner zurückgekehrt. Dort traf ich Halyna und Liudmyla, deren Häuser im Rahmen des UNHCR-Schutzprogramms repariert wurden. Sie bedankten sich für die Unterstützung, die es ihnen ermöglichte, zurückzukehren und in diesem Winter im Warmen zu bleiben. Sie riefen uns und die internationale Gemeinschaft dazu auf, die Menschen in der Ukraine nicht zu vergessen, die unter dem anhaltenden Krieg leiden.

UNHCR unterstützt durch humanitäre Hilfe und Schutzmaßnahmen

In Odessa wurden zahlreiche Hafenanlagen, kulturelle und historische Stätten sowie Wohnhäuser beschädigt. Hier unterstützt UNHCR das größte humanitäre Versorgungszentrum des Landes, das täglich bis zu 500 vertriebene Familien mit Hilfsgütern versorgt. Dort arbeiten wir auch mit Organisationen zusammen, die von Vertriebenen gegründet wurden, um Integration und psychosoziale Hilfe zu leisten.

Im ganzen Land spielen die von UNHCR und Partnern betriebenen Schutzzentren eine entscheidende Rolle bei der Bereitstellung kostenloser Rechtshilfe, um den Menschen bei der Wiederherstellung von Zivil- und Eigentumsdokumenten zu helfen. Dies ist wichtig für den Zugang zu Verwaltungs- und Sozialleistungen sowie für die Entschädigung von Eigentum. In den Regionen mit den meisten Binnenvertriebenen, wie Dnipro und Saporischschja, unterstützt UNHCR die Menschen, die in Sammelunterkünften leben. Einige leben dort seit 2022 und sind bis heute getrennt von ihren Familienangehörigen und entwurzelt von ihren Heimatgemeinden. Ich traf Nadiia, eine Witwe und Mutter von sieben Kindern, die ihre Geschwister im besetzten Dorf Smila seit ihrer Flucht im April 2022 nicht mehr gesehen hat.

Trotz des Krieges arbeiten die Menschen daran, ihre Häuser und ihre Leben wieder aufzubauen.

Bisher hat UNHCR in diesem Jahr in der Ukraine mehr als 2,4 Millionen Menschen mit Schutzleistungen wie kostenlosem Rechtsbeistand und psychosozialer Unterstützung, Geld- und Sachleistungen, Materialien für Notunterkünfte und Reparaturen von Häusern und Sammelunterkünften erreicht. Dies geschah im Rahmen der gemeinsamen Hilfe der UN-Organisationen und unter der Führung der Regierung und regionaler und lokaler Behörden. Ich habe die Gouverneure von Cherson und Zaporizhzhya getroffen, die ihre enge Zusammenarbeit bekräftigten und ihre Visionen für den modernen Wiederaufbau ihrer Regionen mit mir teilten.

Während der Krieg weitergeht, ohne dass ein Ende in Sicht ist, arbeiten die Menschen und Gemeinden am Wiederaufbau ihrer Häuser und ihres Lebens. Da wir uns dem zweiten Jahr der russischen Invasion in der Ukraine nähern, ist es von entscheidender Bedeutung, dass die humanitäre Finanzierung aufrechterhalten und erweitert wird. Dies ist der Schlüssel zum Schutz der vertriebenen Bevölkerung, zur Ermöglichung der Rückkehr und zur Schaffung von Chancen in der Ukraine durch humanitäre Hilfe, Wiederaufbau und Entwicklungsinitiativen.