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UNHCR begrüsst die Fortsetzung des Resettlement-Programms in die Schweiz und hofft auf seine baldige Umsetzung

Medienmitteilungen

UNHCR begrüsst die Fortsetzung des Resettlement-Programms in die Schweiz und hofft auf seine baldige Umsetzung

16 Juni 2023 Auch verfügbar auf:
Diese syrische Familie fährt zum Flughafen in Beirut, Libanon, um in Europa neu angesiedelt zu werden. © UNHCR/Andrew McConnell
Die UNO-Flüchtlingsorganisation UNHCR begrüsst den Entscheid des Bundesrates, in den Jahren 2024 und 2025 insgesamt bis zu 1600 Flüchtlinge aus dem UNHCR Resettlement-Programm in der Schweiz aufzunehmen. Dies sind ebenso viele wie in der aktuellen Zweijahresperiode. Zugleich hofft UNHCR, dass es bald wieder möglich sein wird, das Programm auch in die Praxis umzusetzen. Dieses ist angesichts der überlasteten Unterbringungsstrukturen gegenwärtig ausgesetzt. Eine baldige Umsetzung ist angesichts des weltweiten Bedarfs an Resettlement-Plätzen wichtig.

Die Schweiz engagiert sich seit 2013 wieder im Resettlement-Programm von UNHCR. Sie hat seither insgesamt über 5400 besonders schutzbedürftige Flüchtlinge aufgenommen, die im Libanon, in Jordanien, der Türkei, Ägypten und Libyen vor Verfolgung Zuflucht suchten.

Gegenwärtig hat das Staatssekretariat für Migration (SEM) die Ankünfte im Rahmen des laufenden Resettlement-Programms 2022/23 aber ausgesetzt. Grund dafür ist, dass aufgrund des starken Anstiegs der Asylgesuche seit dem Spätsommer 2021 insbesondere die Unterbringungsstrukturen überlastet sind. UNHCR hofft jedoch, dass es bald wieder möglich sein wird, die Ankünfte im Rahmen des Resettlement-Programms aufzunehmen.

Der weltweite Bedarf bleibt sehr hoch

Mehr als 2 Millionen Menschen benötigen dringend einen Resettlement-Platz und angesichts der zahlreichen Krisenherde wie zum Beispiel im Sudan, der Ukraine, in Syrien und Afghanistan ist damit zu rechnen, dass der Bedarf weiterhin hoch bleibt. Im vergangenen Jahr wurden weltweit 114’300 Plätze bereitgestellt.

Erst diese Woche hat UNHCR seinen jährlichen Bericht «Global Trends in Forced Displacement 2022» publiziert. Durch den Krieg in der Ukraine, aber auch Konflikte in anderen Ländern, zum Teil verstärkt durch klimabedingte Faktoren, waren mit 108,4 Millionen im vergangenen Jahr mehr Menschen als je zuvor aus ihrer Heimat vertrieben.

Entlastung von Erstzufluchtsstaaten

Resettlement – die Neuansiedlung von Flüchtlingen – schützt nicht nur einzelne Flüchtlinge, sondern entlastet auch Erstzufluchtsstaaten und trägt so zu einer besseren Teilung der Verantwortung bei. Mehr als 70 Prozent der Flüchtlinge finden in Nachbarstaaten von Krisensituationen Zuflucht. Diese Staaten stossen häufig an ihre Kapazitätsgrenzen. Das hat zur Folge, dass viele Flüchtlinge nicht oder nur unzureichenden Zugang zu Grundversorgung und grundlegenden Rechten haben.

Resettlement ermöglicht den betroffenen Flüchtlingen, sicher in ein Drittland zu reisen und dort ein neues Leben zu beginnen. Da die Zahl der bereitgestellten Resettlement-Plätze viel geringer ist als die Zahl der Flüchtlinge, die eine Neuansiedlung benötigen, kann UNHCR nur besonders schutzbedürftige Flüchtlinge vorschlagen. Eine weltweite Übersicht zu diesem Thema bietet die neuste Ausgabe des UNHCR Resettlement Handbuchs (auf Englisch).

 

Bitte kontaktieren Sie für weitere Informationen:
Sarah Däscher, [email protected], +41 31 309 60 93

 

Zusätzliche Informationen: