UN-Organisationen begrüßen Relocation unbegleiteter Kinder aus Griechenland
UN-Organisationen begrüßen Relocation unbegleiteter Kinder aus Griechenland
24 unbegleitete asylsuchende Kinder verließen Griechenland und kamen am 8. Juli in Finnland an, zwei Tage davor wurden bereits 25 unbegleitete Kinder nach Portugal gebracht. Die 49 Kinder lebten seit mehreren Monaten in überfüllten Aufnahme- und Registrierungszentren auf den Inseln Lesbos, Samos, Chios und Kos.
Für den 16-jährigen Mehrang aus Afghanistan ist es der erste Flug in seinem Leben. „Ich bin sehr aufgeregt", sagte er, bevor er in Athen an Bord ging.
„Ich weiß nicht viel über Portugal, aber ich freue mich auf meinen Neuanfang. Ich freue mich darauf, dorthin zu gehen und die örtliche Schule zu besuchen. Ich weiß, dass das Erlernen der Sprache wichtig ist. Danach hoffe ich, die Universität zu besuchen. Ich möchte Psychologe werden und mit anderen Menschen kommunizieren. Ich habe diese Entscheidung in meinem Land getroffen und bin sicher, dass ich diesen Weg gehen möchte“, sagte er.
Die Kinder wurden im Rahmen eines von der Europäischen Kommission unterstützten und finanzierten Relocation-Projekts aus Griechenland ausgeflogen. Ziel ist es, rund 3.300 Menschen, darunter 1.600 unbegleitete Kinder sowie andere schutzbedürftige Personen, von Griechenland in andere europäische Staaten umzusiedeln.
Portugal plant, insgesamt 500 unbegleitete Kinder aus Griechenland aufzunehmen, während Finnland sich verpflichtet hat, bis zu 175 unbegleitete Kinder und andere schutzbedürftige Asylsuchende aus Griechenland, Malta und Zypern aufzunehmen.
Die drei UN-Organisationen begrüßten die Ankünfte als ermutigende Fortsetzung eines Relocation-Projekts, über das zwischen April und Juni 65 unbegleitete Kinder nach Deutschland und Luxemburg kommen konnten.
„Wir befinden uns noch am Beginn des Projekts, aber die Aufnahmen werden sich durch diese Zusammenarbeit zwischen Griechenland, europäischen Staaten, UN-Organisationen und der Europäischen Kommission beschleunigen", sagte Ola Henrikson, IOM-Regionaldirektor für den EWR, die EU und die NATO.
„Relocation ist ein wirkungsvoller, humaner und funktionierender Beitrag der Solidarität - für die am stärksten gefährdeten Kinder und andere Bedürftige, für Griechenland und andere europäische Staaten.“
„Wir freuen uns sehr, dass die Zusagen der EU-Staaten in konkrete Maßnahmen umgesetzt werden. Dies ist ein Beweis dafür, dass europäische Solidarität funktionieren kann. Solche gemeinsamen Bemühungen, Lösungen zu finden, müssen fortgesetzt und verstärkt werden“, sagte Pascale Moreau, UNHCR Europa-Direktorin. „In Griechenland gibt es immer noch Hunderte unbegleitete Flüchtlingskinder, die unter verzweifelten und unsicheren Bedingungen leben. Ihre Zukunft und ihr Wohlergehen zu sichern, sollte unser gemeinsames Ziel sein.“
„Europa bietet diesen Kindern einen Neuanfang im Leben", sagte Afshan Khan, UNICEF-Regionaldirektorin für Europa und Zentralasien und Sonderkoordinatorin für die Flüchtlings- und Migrationsagenden in Europa. „Mit einer guten Gesundheitsversorgung und den Möglichkeiten, Fähigkeiten zu erlernen und zu erwerben, und mit der Liebe und Unterstützung von Familien und Aufnahmegesellschaft in ihren neuen Gastländern können sie endlich die Zukunft ihrer Träume gestalten. Wir können und müssen aber noch schneller für jene Kinder handeln, für die es noch keine Lösungen gibt.“
Die Aufnahme (Relocation) wurde von den portugiesischen, finnischen und griechischen Regierungen organisiert und von der Europäischen Kommission mit Unterstützung von IOM, UNHCR und UNICEF sowie dem Europäischen Asylamt (EASO) koordiniert. Bisher beteiligen sich elf EU-Mitgliedstaaten an dem Relocation-Programm.
Die nächsten Transfers werden in den kommenden Wochen nach Belgien, Frankreich, Deutschland, Litauen und Slowenien stattfinden. Anfang Juli gab es in Griechenland fast 4.700 unbegleitete und von ihren Eltern getrennte Kinder, die dringend dauerhafte Lösungen benötigten, einschließlich rascher Registrierung, Familienzusammenführung und Relocation. Unter ihnen sind über 1.100 Kinder schwerwiegenden Risiken ausgesetzt, einschließlich Ausbeutung und Gewalt, und sie müssen in den überfüllten Aufnahme- und Registrierungszentren auf den griechischen Inseln unter prekären Bedingungen ausharren.