Tragische Opferbilanz bei Brand in Flüchtlingslager, Nothilfe angelaufen
Tragische Opferbilanz bei Brand in Flüchtlingslager, Nothilfe angelaufen
Nach vorläufigen Berichten wurde mit Stand 23. März bestätigt, dass 15 Flüchtlinge bei dem Feuer auf tragische Weise ums Leben gekommen sind. Mehr als 560 Menschen wurden verletzt und schätzungsweise 400 Menschen werden noch vermisst.
Etwa 45.000 Rohingya-Flüchtlinge haben durch das Feuer ihre Unterkünfte verloren. Zur Unterstützung der laufenden Hilfsmassnahmen der bangladeschischen Behörden kommt UNHCR in Zusammenarbeit mit IOM und anderen UN- und NGO-Partnern sowie mit Freiwilligen aus der Flüchtlingscommunity den rund 45.000 Rohingya-Flüchtlingen zu Hilfe, die bei dem gestrigen verheerenden Brand ihre Unterkünfte und ihr Hab und Gut verloren haben.
Schätzungsweise wurden 10.000 Unterkünfte zerstört oder beschädigt. Die Flüchtlinge, die durch das Feuer vertrieben wurden, werden vorübergehend von der Community aufgenommen. Es wird erwartet, dass die Zahlen der Betroffenen in den kommenden Tagen noch steigen werden, wenn die Lage genauer eingeschätzt werden kann.
Da eine unbekannte Anzahl von Flüchtlingen Brandverletzungen erlitten hat, hat UNHCR über das Internationale Komitee vom Roten Kreuz medizinische Hilfsgüter zur Unterstützung der Behandlung von Brandopfern bereitgestellt. Erste Hilfe und psychosoziale Unterstützung werden ebenfalls angeboten. Freiwillige Gesundheitshelfer*innen aus der Flüchtlings-Community helfen dabei, betroffene Flüchtlinge an Hilfsdienste zu verweisen.
UNHCR bereitet sich darauf vor, denjenigen, die ihre Papiere bei dem Feuer verloren haben, neue Registrierungsdokumente auszustellen.
Bisher hat UNHCR etwa 3.000 Decken, 14.500 Solarlampen, 10.400 Küchensets und 11.500 Moskitonetze bereitgestellt. Ausserdem hat UNHCR gemeinsam mit Oxfam Nothilfe in den Bereichen Wasser und Sanitärversorgung bereitgestellt, darunter den Bau von 20 Notlatrinen, Notwasserhähnen, Wassertanks, Kanistern und Wasserreinigungstabletten. Vier Wassertankwagen liefern sicheres Wasser in die Gebiete, in denen sich die durch das Feuer Vertriebenen aufhalten.
Mit Hilfe des Interactive Voice Response-Systems von UNHCR können etwa 70 Prozent der Haushalte in den am stärksten betroffenen Lagern erreicht werden. Die Sicherheit der provisorischen Unterkünfte für die Vertriebenen steht für UNHCR im Vordergrund und Teams stellen sicher, dass die Hilfe den kritischen Bedürfnissen entspricht, auch für unbegleitete und von ihren Eltern getrennte Kinder.
In den Lagern in Cox's Bazar sind derzeit über 870.000 Rohingya-Flüchtlinge untergebracht. Die überwiegende Mehrheit, etwa 720.000, floh 2017 vor der Gewalt in Myanmars Bundesstaat Rakhine.
Der UNHCR-Hilfsaufruf 2021 für die Rohingya-Hilfe in Höhe von 294,5 Millionen US-Dollar ist derzeit nur zu 16 Prozent finanziert. Die Auswirkungen des tödlichen und zerstörerischen Brandes vom Montag werden die kritischen Bedürfnisse erhöhen und die bereits überlasteten Ressourcen weiter belasten. Schnelle finanzielle Unterstützung von staatlichen und privaten Spender*innen ist entscheidend für die laufende humanitäre Hilfe und die Fähigkeit von UNHCR, sowohl die Rohingya-Flüchtlinge als auch ihre bangladeschischen Gastgeber*innen zu schützen und zu unterstützen.