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Neue Kämpfe im Südsudan zwingen Tausende zur Flucht

Medienmitteilungen

Neue Kämpfe im Südsudan zwingen Tausende zur Flucht

4 Dezember 2015 Auch verfügbar auf:

JUBA, Südsudan – Die jüngsten Kämpfe zwischen lokalen Gruppen (“Arrow Boys”) und der Südsudanesischen Armee im Westen des Landes zwangen mehr als 4.000 Menschen zur Flucht in die abgelegene Region im Osten der Demokratischen Republik Kongo.

Zwei UNHCR-Teams registrierten in dieser Woche 3.464 neu ankommende Flüchtlinge in den grenznahen Dungu-Gebieten der DR Kongo. Diese berichteten ebenfalls von 1.206 kongolesischen Flüchtlingen, die vorher im Südsudan waren und nun aufgrund der Kämpfe in diese Gebiete fliehen mussten. Die Ezo-Siedlung, ehemals Zuflucht für rund 3.300 kongolesische Flüchtlinge, ist jetzt nahezu leer, da die verbliebenden Flüchtlinge in die Umgebung geflohen sind.

Die Registrierung in der DR Kongo dauert entlang der Grenze an und es wurden weitere Ankünfte berichtet. Das nächstgelegene UNHCR-Büro ist rund 400 Kilometer entfernt, sodass die UNHCR-Mitarbeiter einige Tage brauchten, um die Orte zu erreichen an denen sich die Flüchtlinge aufhalten.

90 Prozent der südsudanesischen Flüchtlinge sind Frauen und Kinder. Bepackt mit ihren wichtigsten Habseligkeiten sind einige von ihnen mehrere Tage zu Fuß unterwegs gewesen. Die meisten Männer blieben im Südsudan zurück.

Während einige Flüchtlinge in offenen oder verlassenen Hütten ohne Dach schlafen, sind die meisten von ihnen bei lokalen Familien untergekommen. Unter jenen sind auch ehemalige Flüchtlinge von früheren Konflikten. UNHCR stellte Plastikplanen für 409 Menschen bereit.

Nach Aussagen der Flüchtlinge werden am dringendsten Unterkünfte, Nahrungsmittel und medizinische Versorgung benötigt. Das nächstgelegene Krankenhaus ist allerdings rund 80 Kilometer entfernt. Weitere Bedarfsermittlungen sollen helfen, die benötigte Unterstützung zu klären, da viele der Flüchtlinge nicht zurück in den Südsudan wollen, solange kein Frieden herrscht.

Der Konflikt im Südsudan brach vor zwei Jahren in Juba aus. Bis jetzt mussten 2,3 Millionen Menschen aufgrund des Konfliktes ihre Heimat verlassen. 1,65 Millionen sind innerhalb des Landes auf der Flucht und weitere 650.000 sind in die Nachbarländer geflohen. Die meisten Flüchtlinge sind nach Äthiopien (226.000), Sudan (198.000), Uganda (172.000) und Kenia (49.000) geflohen. Trotz der gegenwärtigen Situation, befinden sich im Südsudan weiterhin 265.701 Flüchtlinge aus Süd-Kordufan und den Gebieten am Blauen Nil an der Grenze zum Sudan.