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Menschenleben durch zu wenige Rettungseinsätze im Mittelmeer in Gefahr

Medienmitteilungen

Menschenleben durch zu wenige Rettungseinsätze im Mittelmeer in Gefahr

2 Oktober 2018 Auch verfügbar auf:
Die Aquarius darf im Hafen von Valetta anlegen, nachdem sich mehrere Staaten zur Aufnahme von Flüchtlingen und MigrantInnen bereit erklärten.

Die Solidarität und der Lösungswille dieser fünf Länder waren der Schlüssel zur Lösung dieser Situation und sollten ein Beispiel für andere Staaten darstellen. Menschlichkeit, Mitgefühl und der unermüdliche Einsatz, Leben zu retten, müssen mit der Sicherstellung des Zugangs zu internationalem Schutz für Personen, die diesen benötigen, im Mittelpunkt der Frage stehen, wie Europa seine Grenzen zu Wasser oder zu Lande verwaltet.

UNHCR setzt sich weiterhin dafür ein, dass im Mittelmeerraum Vorkehrungen für die Ankunft von Personen getroffen werden, die auf See gerettet wurden. Wir fordern Staaten nachdrücklich auf, ihre Bemühungen zur Verbesserung dieser Vereinbarungen rasch zu beschleunigen. So können Leben gerettet werden!

Die Lösung für die Flüchtlinge und MigrantInnen an Bord der Aquarius kommt zu einer Zeit, in der Such- und Rettungskapazitäten auf dem Mittelmeer immer mehr in Frage gestellt werden.

Letztes Jahr um diese Zeit führten 5 NGOs Such- und Rettungsaktionen im zentralen Mittelmeer durch. 2017 wurden laut der italienischen Küstenwache über 46.000 Leben durch NGOs gerettet.

Der angekündigte Entzug der Fahrerlaubnis für die Aquarius ist äusserst besorgniserregend und würde eine dramatische Reduzierung von Such- und Rettungskapazitäten bedeuten – genau in dem Moment, in dem es mehr davon bräuchte.

„Verstärkte Such- und Rettungskapazitäten im zentralen Mittelmeer sowie das Anlandgehen an sicheren Orten muss das Ziel aller Akteure sein“, sagte UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi. „Wir sprechen hier von Menschenleben. Flüchtlinge und Migranten können nicht ständig Risiken ausgesetzt werden, während Staaten über ihre Verantwortung diskutieren.“

UNHCR fordert weiterhin verstärkte Such- und Rettungseinsätze im zentralen Mittelmeer und die Einbindung von NGOs, damit diese koordiniert dazu beitragen können. Es handelt sich um eine kollektive Verantwortung, die Rettung von Leben steht dabei an erster Stelle.