Konferenz soll mehr Resettlement-Möglichkeiten schaffen
Konferenz soll mehr Resettlement-Möglichkeiten schaffen
GENF, Schweiz - Am morgigen Mittwoch, dem 30. März, wird UNHCR in Genf Gastgeber einer hochrangigen Konferenz sein, die sich mit der Lage syrischer Flüchtlinge beschäftigen wird. Der Fokus soll dabei auf der Notwendigkeit eines erheblichen Ausbaus von Resettlement-Möglichkeiten und anderen Antworten auf die Notlage der Flüchtlinge liegen.
Die Konferenz ist Teil einer Reihe von Veranstaltungen zu Flüchtlingen aus Syrien in diesem Jahr. Auf einer Syrien-Konferenz in London im Februar 2016 wurden bereits die finanziellen Dimensionen der humanitären Herausforderungen besprochen, welche durch die mehr als 13,5 Millionen schutzbedürftigen Menschen innerhalb Syriens und die 4,8 Millionen Flüchtlinge in der Region sowie die Bedürfnisse der Gemeinden in den aufnehmenden Ländern entstanden sind. Im September wird ein weiterer Flüchtlings-Gipfel folgen, der im Rahmen der UN-Generalversammlung abgehalten wird.
Der Schwerpunkt des morgigen Treffens ist der Bedarf an erweiterten und mehrjährigen Resettlement-Programmen und anderen Formen humanitärer Aufnahme. Es sollen auch verstärkt Staaten mit eingebunden werden, die bisher noch nicht Teil solcher Initiativen waren. Neben Resettlement könnten solche Initiativen auch Maßnahmen wie humanitäre Transfers, Visaerleichterungen, privat unterstützte Aufnahmeprogramme, medizinische Evakuierungen, Familienzusammenführungen, Hochschulstipendien oder Ausbildungs- und Arbeitsprogramme umfassen. Die Konferenz wird darüber hinaus innovative Ansätze, neue Partnerschaften und erfolgreiche Beispiele vorstellen und soll eine Gelegenheit für Regierungen auf der ganzen Welt bieten, an der Lösungsfindung für die syrischen Flüchtlinge mitzuarbeiten.
An dem Treffen werden Vertreter aus 92 Ländern teilnehmen sowie Gesandte von sechs zwischenstaatlichen Organisationen, 14 UN-Organisationen, 24 NGOs und drei weitere Institutionen. Zu den Sprechern werden unter anderem UN-Generalsekretär Ban Ki-moon, der UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi und Regierungsvertreter zentraler Aufnahmeländer von Flüchtlingen gehören.
Es wird erwartet, dass am Mittwoch zusätzliche Resettlement-Kapazitäten und andere humanitäre Aufnahmeplätze zugesagt werden. In Anbetracht der heutigen komplexen internationalen Lage und des andauernden Konflikts in Syrien werden allerdings noch weitere Plätze auch in den kommenden Monaten und Jahren nötig sein, vor allem um die Bedürfnisse der besonders gefährdeten Flüchtlinge erfüllen zu können und um den Druck auf Syriens Nachbarstaaten zu verringern. Anhand der Flüchtlingssituation in anderen Gebieten rechnet UNHCR damit, dass etwa zehn Prozent der 4,8 Millionen syrischen Flüchtlinge in diese Kategorie fallen und dass mehr als 450.000 Plätze bis Ende 2018 benötigt werden.
Weitere Informationen:
Im Vorfeld der Konferenz übergibt Alice Jay, die Kampagnenleiterin von Avaaz, eine Petition mit mehr als 1,2 Millionen Unterschriften zur Unterstützung von Flüchtlingen an Flüchtlingshochkommissar Grandi. Die Petition, die seit vergangenem Sommer läuft, ruft unter anderem zu verstärkten Anstrengungen hinsichtlich Resettlement und Familienzusammenführung auf, sowie zu finanzieller Unterstützung von Ländern an vorderster Front der Krise. Avaaz, was so viel wie „Stimme“ bedeutet, ist eine globale zivilgesellschaftliche Bewegung mit Kampagnen in 15 Sprachen auf sechs Kontinenten. Eine Auswahl von Fotos und Nachrichten zu „Refugees Welcome“ von 23.000 Avaaz-Mitgliedern aus aller Welt wird morgen auf einer Leinwand außerhalb der Konferenzhalle gezeigt werden.