Jubel für das Flüchtlingsteam bei den Paralympischen Spielen in Tokio
Jubel für das Flüchtlingsteam bei den Paralympischen Spielen in Tokio
An den Paralympischen Spielen in Tokio nimmt erstmals auch ein paralympisches Flüchtlingsteam teil. Dieses Team sendet eine Botschaft der Hoffnung an die mehr als 82 Millionen Vertriebenen in der Welt, von denen etwa 12 Millionen mit einer Behinderung leben.
Bei der Eröffnungsfeier am 23. August werden die Keulenwerferin Alia Issa und der Schwimmer Abbas Karimi, der sich als Unterstützer von UNHCR für vertriebene Menschen in aller Welt einsetzt, das Team vertreten. Das paralympische Flüchtlingsteam wird während der gesamten Spiele unter der Flagge des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) antreten.
Es ist das erste Mal, dass offiziell ein Flüchtlingsteam an Paralympischen Spielen teilnimmt. Bei den Spielen in Rio 2016 traten noch zwei Flüchtlingssportler gemeinsam als „Independent Paralympic Athletes Team“ an. Das diesjährige Team besteht aus sechs Flüchtlingssportlerinnen und Flüchtlingssportlern aus vier Aufnahmeländern, die in fünf paralympischen Sportarten antreten. Ihre Teilnahme soll die Stigmatisierung und negative Wahrnehmung von Vertriebenen, insbesondere jener, die mit Behinderungen leben bekämpfen.
„Ich feuere das Refugee Paralympic Team bei der Eröffnungszeremonie und während der Wettkämpfe mit grosser Begeisterung an“, sagte UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi. „Ihre Anwesenheit auf der Weltbühne bei diesen Paralympischen Spielen ist ein historischer Moment für über 12 Millionen vertriebene Menschen auf der ganzen Welt, die mit einer Behinderung leben.“
„Vertriebene, die mit einer Behinderung leben, sind einem erhöhten Risiko von Diskriminierung, Gewalt und Ausbeutung ausgesetzt“, fügte Grandi hinzu. „Trotz dieser immensen Herausforderungen sind Flüchtlinge mit Behinderungen die Motoren für einen positiven Wandel, sie sind Führungspersönlichkeiten in ihren Gemeinschaften, auch im Bereich des Para-Sports. Sie verdienen einen gleichberechtigten Zugang und die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten zu zeigen. Ich werde das Refugee Paralympic Team mit Stolz anfeuern, da sie die Welt mit ihrer Ausdauer und ihrem Talent inspirieren.“
UNHCR arbeitet mit und für vertriebene Menschen mit Behinderung, um sicherzustellen, dass sie Zugang zu lebenswichtigen Diensten haben und Möglichkeiten nutzen können. Die Zusammenarbeit mit dem IPC besteht seit 2016, um Flüchtlingen einen lebensverändernden Zugang zum Para-Sport zu ermöglichen und eine integrativere und gleichberechtigtere Welt zu schaffen.
Sport kann dazu beitragen, Stigmatisierung und Diskriminierung abzubauen, Annahmen darüber zu hinterfragen, was vertriebene Menschen mit Behinderungen tun können und was nicht, Inklusion zu gewährleisten und sie zu stärken. Sport verhilft Vertriebenen, die mit einer Behinderung leben, auch zu einem besseren körperlichen und geistigen Wohlbefinden.
„Ich habe es schon einmal gesagt und ich werde es wieder sagen – das Refugee Paralympic Team ist das mutigste Sportteam der Welt“, so Andrew Parsons, Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees.
„Wenn man sieht, welchen unglaublichen Weg diese Athletinnen und Athleten zurückgelegt haben, um nach Tokio zu gelangen, versteht man wirklich, wie Veränderung mit Sport beginnen kann. Und in derselben Woche, in der wir die Initiative „WeThe15“ starten, ist es wichtig, Menschen mit Behinderung zu zeigen, dass sie gesehen werden und ihnen eine Stimme zu geben. In Tokio wird das Refugee Paralympic Team mit Stolz seine Stimme erheben und die zwölf Millionen Vertriebenen, die eine Behinderung haben, vertreten.“
Gemeinsam mit dem IPC und anderen Partnern setzt sich UNHCR für eine Welt ein, in der alle Vertriebenen, insbesondere auch Menschen mit Behinderungen, gleichermassen Zugang zum Sport haben und daran teilnehmen können.