Jemen: UNHCR liefert Hilfsgüter an 1.000 Familien
Jemen: UNHCR liefert Hilfsgüter an 1.000 Familien
SANA’A, Jemen - Nach fast fünf Monaten war dies das erste Mal, dass UNHCR Zugang zur Stadt bekam und die dort dringend benötigte Unterstützung leisten konnte. Mit der Hilfe von lokalen Hilfsorganisationen konnte UNHCR die Verteilung der Hilfsgüter an drei Standorten innerhalb der Stadt durchführen: Al Qahirah, Salh und dem Al Mudhaffar Berzirk.
Taizz war in den letzten zehn Monaten Schauplatz heftiger Kämpfe, durch die mehr als 200,000 Menschen von regelmäßiger humanitärer Hilfe abgeschnitten waren. UNHCR hat mehr als drei Wochen mit den Konfliktparteien verhandelt um Lastwagen mit lebensnotwendigen Gütern in die Stadt bringen zu dürfen. Diese Hilfe ist Teil kürzlich erfolgter Lieferungen von Nahrungsmitteln und medizinischen Gütern durch andere humanitäre Akteure in Taizz. UNHCR- Vertreter Johannes Van Der Klaauw übersah die Verteilung der Güter und bestätigte den dringenden Bedarf an den vom UNHCR verteilten Gütern. Klaauw sagte, dass diese ersten Hilfsmaßnahmen den Auftakt für dauerhaften Zugang und die Verteilung von humanitärer Hilfe innerhalb der Stadt und den benachbarten Regierungsbezirken bilden sollen. Klaauw bekräftigte zudem die Forderung des UNHCR nach dauerhaftem und ungehindertem Zugang zu humanitärer Hilfe.
Die Zahl der Menschen, die im Regierungsbezirk um Taizz auf der Flucht sind, steigt kontinuierlich: die Gegend beherbergt mittlerweile die höchste Zahl an Binnenvertriebenen im Jemen. Mit etwa 400.000 Menschen, die ihre Häuser verlassen mussten, befinden sich in Taizz 16 Prozent der momentan insgesamt 2,5 Millionen Binnenvertriebenen. Diese Woche konnte UNHCR zum ersten Mal das eingeschlossene Stadtzentrum erreichen, doch bereits seit Juni 2015 verteilt UNHCR durch Partnerorganisationen Hilfsgüter in verschiedene andere Regierungsbezirke und konnte so beinahe 1.800 Personen in vier Bezirken des Taizz‘ Regierungsgebiets (Maqbanah, Ash Shamayatayn, Dimnat Kadir und Ta’iziyah) erreichen. Seit Dezember 2015 haben der UNHCR und seine Partner humanitäre Hilfe an rund 29.000 Binnenvertriebene in fünf Bezirken von Taizz verteilt (Dimnat Khadir, Al Ma’afer, Al Mawasit, At Ta’iziyah und Jabel Habashy).
Bis zum 15. Februar 2016 hat UNHCR bereits 346.500 Binnenvertriebene und andere vom Konflikt Betroffene in 20 von 21 Regierungsbezirken im Jemen mit Hilfslieferungen erreichen können. Diese Hilfsgüter umfassen Decken, Schlafmatten, Plastikeimer, Plastikplanen, Küchensets, Zelte und Notfallausstattung bestehend aus Holzstangen- und brettern sowie Werkzeug.
Die humanitäre Situation im Jemen bleibt weiterhin kritisch. 21,2 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen (82 Prozent der Bevölkerung).
Der von UNHCR kürzlich vorgestellte Hilfsplan für Binnenvertriebene im Jemen sowie für jene, die in benachbarten Ländern Zuflucht suchen, ist derzeit mit einem Budget von $8.6 Millionen lediglich zu fünf Prozent finanziert. $172.2 Millionen werden insgesamt aber benötigt. Von UNHCR‘s Aktivitäten innerhalb des Jemen sind ebenso nur 7 Prozent finanziert, Maßnahmen in Djibouti zu lediglich einem Prozent und bisweilen gibt es keine Finanzierung für Hilfsmaßnahmen in Äthiopien, Somalia und dem Sudan. Der überarbeitete Hilfsplan für den Jemen für 2016 wird am Ende dieser Woche in Genf vom Humanitarian Coordinator der UN im Jemen vorgestellt.