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Internierung von Asylsuchenden in Ungarn alarmierend

Medienmitteilungen

Internierung von Asylsuchenden in Ungarn alarmierend

7 März 2017 Auch verfügbar auf:
The view of the Röszke makeshift refugee camp from the Hungarian side of the Serbia-Hungary border. When this photograph was taken on 12 July 2016 the camp was home to 700 refugees, migrants and asylum seekers from multiple countries including Afghanistan, Syria and Pakistan. By 15 July, the number had increased to 1,400, including people waiting to enter the transit zones and at the Refugee Aid Point at Subotica. Many of them are women, young children and unaccompanied minors. The youngest resident of the camp is just 15 days old. Conditions are dire with families living out in the open or in flimsy tents in muddy fields. There are health and sanitation concerns and reports of violence, pepper spray and police dogs being used to prevent refugees crossing the border into Hungary. Reports suggest only 15 people at a time are being vetted at the border while the rest are pushed back. ; On 5 July 2016 new Hungarian legal regulations came into effect extending border controls to an 8-kilometre area inside Hungarian territory. The new laws enable authorities to push refugees and migrants found within this zone back to Serbian territory. They are then told to go to one of just two transit zones (Röszke and Tompa) along the 175-kilometre border between Serbia and Hungary. Between 5 July and 15 July, 664 people were pushed back and border security has been increased to 10,000 soldiers and police officers using drone and helicopter surveillance. The number of refugees at Röszke is growing by the day.

BUDAPEST, Ungarn – UNHCR ist zutiefst besorgt über die geplante Internierung von Schutzsuchenden in Ungarn. Das entsprechende Gesetz passierte heute das ungarische Parlament. Es sieht vor, dass Asylsuchende, darunter auch viele Kinder, während ihres Asylverfahrens in Ungarn interniert werden sollen.

In der Praxis bedeutet das, dass alle in Ungarn aufhältigen Asylsuchenden für die gesamte Dauer ihres Asylverfahrens in Containern untergebracht werden sollen. Diese befinden sich, umgeben von hohem Stacheldraht, an der Grenze zu Serbien.

Mit diesem neuen Gesetz verstößt Ungarn sowohl gegen europäisches, als auch gegen internationales Recht.

Die geplante Verordnung stellt schwerwiegende körperliche und psychische Belastungen für Frauen, Männer und Kinder dar, die bereits großes Leid erfahren mussten.

UNHCR hat in der Vergangenheit bereits tiefe Besorgnis über die ohnehin erschwerten Bedingungen für Asylsuchende in Ungarn geäußert. Hierzu zählen insbesondere die massiven Grenzschutzmaßnahmen sowie Hürden in der Gesetzgebung. Dies macht es für Asylsuchende nahezu unmöglich, in das Land einzureisen, um Asyl anzusuchen und internationalen Schutz zu erhalten.

Nach europäischem und internationalem Recht ist die Internierung von Vertriebenen und Asylsuchenden nur in bestimmten Ausnahmefällen gerechtfertigt. Diese Fälle müssen auf Notwendigkeit, Anlass und Verhältnismäßigkeit überprüft werden. Den Behörden obliegt daher immer eine eingehende Prüfung, ob auch weniger einschneidende Zwangs- und Internierungsmaßnahmen angewandt werden können. Priorität sollten jene Maßnahmen haben, die keine Internierung vorsehen. Ansonsten besteht die Gefahr willkürlicher Internierung.

Kinder sollten unter keinen Umständen interniert werden, denn Haft ist nie im Wohle des Kindes.