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Internationale Geberkonferenz für Solidarität mit venezolanischen Flüchtlingen und Migrant*innen

Medienmitteilungen

Internationale Geberkonferenz für Solidarität mit venezolanischen Flüchtlingen und Migrant*innen

16 Juni 2021 Auch verfügbar auf:
Über 5,6 Millionen Venezolaner*innen haben ihr Land verlassen, die meisten von ihnen in Länder in Lateinamerika und der Karibik. © UNHCR/Ilaria Rapido Ragozzino

Im Vorfeld der internationalen Geberkonferenz am 17. Juni rufen UNHCR und die Internationale Organisation für Migration (IOM) zu erneuter internationaler Unterstützung auf, um die dringenden Bedürfnisse von Flüchtlingen und Migrant*innen aus Venezuela zu erfüllen und ihren Gastländern zu helfen.

„Da sich der Exodus der Venezolaner*innen über einen längeren Zeitraum hinzieht, besteht die Gefahr, dass er zu einer vergessenen Krise wird“, sagte der gemeinsame UNHCR-IOM-Sonderbeauftragte für venezolanische Flüchtlinge und Migrant*innen, Eduardo Stein.

„Die COVID-19-Pandemie erschüttert weiterhin die Region und die Zukunft von Millionen von Flüchtlingen und Migrant*innen und der Aufnahmegesellschaft steht auf dem Spiel. Solidarität und Engagement sind mehr denn je gefragt, um die kontinuierliche Bereitstellung von Hilfe zu gewährleisten.“

Wegen anhaltender Lockdowns, des Verlustes der Lebensgrundlage und der zunehmenden Armut sind viele venezolanische Flüchtlinge und Migrant*innen auf humanitäre Soforthilfe angewiesen. Vor allem in den Bereichen Gesundheit, Ernährungssicherheit, Wasser und sanitäre Grundversorgung sowie beim Zugang zu Bildung und zu Einkommensmöglichkeiten ist der Bedarf gross. Die Pandemie hat auch vermehrt zu Zwangsräumungen und Obdachlosigkeit geführt. Außerdem sind die gemeldeten Fälle von geschlechtsspezifischer Gewalt und psychischen Problemen dramatisch gestiegen.

Venezuela ist eine der grössten Vertreibungskrisen der Welt. Bis heute haben über 5,6 Millionen Menschen ihr Land verlassen. In diesem Zusammenhang bringt der Regional Refugee and Migrant Response Plan (RMRP) 2021 159 Organisationen zusammen, um auf die dringenden Bedürfnisse dieser Menschen zu reagieren und längerfristige Resilienz- und Integrationslösungen für fast 3,3 Millionen Venezolaner*innen und Mitglieder der aufnehmenden Gemeinden zu schaffen. Dennoch bleibt der 1,44 Milliarden US-Dollar schwere Plan stark unterfinanziert.

Länder in Lateinamerika und der Karibik nehmen 80 Prozent der Flüchtlinge und Migrant*innen aus Venezuela auf. Sie haben ihre Solidarität während des globalen Gesundheitsnotstandes weiter unter Beweis gestellt, insbesondere durch die Einrichtung von gross angelegten Regularisierungsprogrammen. Allerdings sind die nationalen Kapazitäten durch die Pandemie gefährlich belastet worden.

„Die Last sollte nicht allein auf die Länder der Region fallen. Die internationale Gemeinschaft hat die Verantwortung, diese Bemühungen zugunsten der regionalen Stabilität zu unterstützen“, sagte Stein. „Eine Lücke in der Finanzierung würde Hunderttausende ungeschützt zurücklassen, mit wenigen Möglichkeiten, sich ein Leben in Würde wieder aufzubauen.“

Kanada wird die nächste Internationale Geberkonferenz zugunsten von venezolanischen Flüchtlingen und Migrant*innen am 17. Juni 2021 ausrichten. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit UNHCR und IOM, die die Regionale Inter-Agency Koordinationsplattform für Flüchtlinge und Migrant*innen aus Venezuela (R4V) leiten. Die Veranstaltung wird die Regierungen der Aufnahmeländer und der Geberländer sowie wichtige Akteur*innen, die an den Hilfsmaßnahmen beteiligt sind, zusammenbringen – einschließlich des privaten Sektors, der Entwicklungsbanken und der Zivilgesellschaft.