Humanitäre Tragödie an libyschen und tunesischen Grenzen muss beendet werden
Humanitäre Tragödie an libyschen und tunesischen Grenzen muss beendet werden
UNHCR, das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, und die Internationale Organisation für Migration (IOM) sind zutiefst um das Wohlergehen von Hunderten von Migranten, Flüchtlingen und Asylsuchenden besorgt, die in abgelegene Gebiete in Tunesien nah der Landesgrenzen zu Libyen und Algerien gebracht wurden und dort unter katastrophalen Bedingungen ausharren. Andere Personen wurden über die Grenzen nach Libyen oder Algerien getrieben.
Viele dieser Menschen wurden nach Unruhen aus der tunesischen Stadt Sfax vertrieben, während andere aus verschiedenen tunesischen Städten kommen.
Unter den Gestrandeten befinden sich auch Frauen (unter ihnen auch Schwangere) und Kinder. Die betroffenen Personen sitzen in der Wüste fest und sind dort extremer Hitze ausgesetzt. Sie haben keine Unterkünfte und keinen Zugang zu Wasser und Nahrung. Lebensrettende humanitäre Hilfe ist dringendst nötig und humane Maßnahmen zur Lösung dieser Situation müssen ergriffen werden.
Es gibt bereits tragische Berichte über Todesfälle. UNHCR und IOM sind zutiefst betroffen und sprechen den Familien und Nahestehenden der Gestorbenen ihr Beileid aus. Diese Tragödie muss unbedingt enden, bevor sie sich weiter entfaltet.
Es muss oberste Priorität sein, Leben zu retten und die in der Wüste gestrandeten Menschen in Sicherheit zu bringen.
UNHCR und IOM würdigen die Arbeit des tunesischen und libyschen Roten Halbmonds bei der Bereitstellung humanitärer Hilfe für Hunderte von Menschen in den Grenzgebieten.
UNHCR und IOM betonen, dass Such- und Rettungsmaßnahmen für diejenigen, die auf beiden Seiten der Grenze festsitzen, dringend erforderlich sind und drängen auf eine unverzügliche Verbesserung der Situation. Das beinhaltet auch, dass Menschen, die internationalen Schutz benötigen, identifiziert werden und die Möglichkeit bekommen, Asyl zu beantragen. Schutzbedürftige Migranten, wie unbegleitete Kinder und Opfer von Menschenhandel, brauchen dringend Zugang zu spezifischen Hilfsmaßnahmen.
Die Rechte von Migranten, Flüchtlingen und Asylsuchenden müssen in Übereinstimmung mit nationalem und internationalem Recht geachtet werden.
UNHCR und IOM appellieren an alle beteiligten Länder, ihre völkerrechtlichen Verpflichtungen gegenüber Migranten, Flüchtlingen und Asylsuchenden einzuhalten. UNHCR und IOM sind bereit, die Behörden dabei zu unterstützen, schnell Hilfe zu leisten, bei der die Rechte aller Personen respektiert werden und bei der Entwicklung von Lösungen im Migrations- und Asylbereich mitzuarbeiten.