Eine besondere Rolle für die Schweiz
Eine besondere Rolle für die Schweiz
Die traditionelle Gastgeberrolle der Stadt Genf ist unbestritten. Als Zentrum der multilateralen Diplomatie empfängt das internationale Genf jedes Jahr Tausende von internationalen Konferenzen und Delegierten aus der ganzen Welt. Diese Erfahrung wird ihr anlässlich des zweiten Globalen Flüchtlingsforums (GRF) im kommenden Dezember zugutekommen.
Bei diesem Anlass wird die Schweiz erneut gemeinsam mit UNHCR Co-Gastgeber*in dieser Ministerkonferenz sein. Hierbei handelt es sich um eine besondere und in vielerlei Hinsicht entscheidende Rolle. "Abgesehen vom symbolischen Aspekt übernimmt die Schweiz so eine konkrete Verantwortung. In enger Zusammenarbeit mit UNHCR setzt sie sich für optimale Bedingungen ein. Damit soll das Forum nicht nur in organisatorischer Hinsicht erfolgreich werden, sondern auch zu konkreten Ergebnissen führen," meint Sylvain Corderoy, Erster Sekretär bei der Ständigen Mission der Schweiz bei den Vereinten Nationen in Genf.
Als Co-Gastgeberin kümmert sich die Schweiz in erster Linie um alle organisatorischen Aspekte der Durchführung dieser Ministerkonferenz, insbesondere um Sicherheits-, Protokoll- und Visafragen. Sylvain Corderoy, der mit dem Thema vertraut ist, erklärt, "dass dies eine Koordination aller Akteure voraussetzt, die in Genf in diesen verschiedenen Bereichen engagiert sind (Kanton, Stadt, diplomatische Sicherheit, Protokolldienst des Genfer Flughafens, etc.)."
Zusätzlich zu diesen Aufgaben, engagiert sich die Schweiz gemeinsam mit anderen Akteuren auf der internationalen Bühne. "Die Schweiz und UNHCR haben eine besondere Rolle. Sie können die in Genf anwesenden Akteure mobilisieren, insbesondere die sechs Co-Sponsoren des GRF (Frankreich, Japan, Jordanien, Kolumbien, Niger und Uganda)", erläutert Alexander Widmer, Programmbeauftragter und Koordinator des GRF für die Schweiz bei der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA).
Auch wenn in Genf grosse Treffen von internationaler Tragweite beinahe alltäglich sind, weist das GRF dennoch einige Besonderheiten auf. Gemäss Sylvain Corderoy "macht die grosse Vielfalt an Teilnehmenden das GRF wahrscheinlich einzigartig." So werden im Dezember 2023 über ein hundert Flüchtlinge am GRF teilnehmen. Insgesamt werden 3000 Teilnehmende erwartet.
Im Vergleich zum ersten Forum, das 2019 stattfand, verspürt Alexander Widmer seinerseits vor allem andere Erwartungen. Als Vertreter der DEZA steckt er gerade mitten in den Vorbereitungsarbeiten für die Schweizer Beiträge. Widmer erklärt, dass der Schwerpunkt auf Qualität und langfristiges Engagement gelegt wird. Oder anders ausgedrückt: "Wir wollen zusammen mit den anderen Co-Sponsoren des Forums zeigen, wie man sich vorbildlich engagiert."