Ehemaliger Flüchtling gewinnt Nansen-Flüchtlingspreis 2023

Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR), gab heute bekannt, dass Abdullahi Mire, ein ehemaliger Flüchtling und Journalist, der weltweite Preisträger des UNHCR Nansen Flüchtlingspreises 2023 sein wird. Abdullahi Mire hatte mehr als 100 000 Bücher für Flüchtlingskinder in Kenia zur Verfügung gestellt.

"Abdullahi Mire ist der lebende Beweis dafür, dass transformative Ideen in Flüchtlingsgemeinschaften entstehen können", sagte Filippo Grandi, der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge. "Er hat grossen Einfallsreichtum und Ausdauer bewiesen, um die Qualität der Bildung von Flüchtlingen zu verbessern."

Mire wurde in Somalia geboren und wuchs in Flüchtlingslagern in Dadaab (Kenia) auf. Er kam schliesslich mit einem Resettelement-Platz nach Norwegen. Doch die Sehnsucht, sich für seine Community einzusetzen, trieb ihn zurück. Zurück in Kenia fand er Arbeit als Journalist und gründete das Refugee Youth Education Hub, eine von Flüchtlingen geleitete Organisation, die drei Bibliotheken in Flüchtlingscamps eröffnete. Ausgestattet mit gespendeten Büchern, bieten die Bibliotheken Lernmöglichkeiten für Zehntausende von vertriebenen Kindern und Jugendlichen.

"Der Preis ist nicht für mich allein", sagte Mire, 36. "Er ist für alle Freiwilligen, mit denen ich zusammenarbeite... Er ist für die Kinder in den Schulen.“

In diesem Jahr werden auch mehrere regionale Preisträger geehrt:

- Elizabeth Moreno Barco (Nord- und Südamerika): eine Menschenrechtsverteidigerin, die sich für Gemeinschaften einsetzt, die von einem bewaffneten internen Konflikt in Kolumbien betroffen sind;

- Asia Al-Mashreqi (Naher Osten und Nordafrika): Gründerin und Vorsitzende der Stiftung für nachhaltige Entwicklung, die fast zwei Millionen Menschen im Jemen unterstützt hat;

- Abdullah Habib, Sahat Zia Hero, Salim Khan und Shahida Win (Asien-Pazifik): vier Rohingya-Geschichtenerzähler, die die Erfahrungen von staatenlosen Rohingya-Flüchtlingen dokumentieren;

- Lena Grochowska und Władysław Grochowski (Europa): ein polnisches Ehepaar, die Flüchtlingen mit ihrer Hotelkette und Stiftung eine Unterkunft und Ausbildung bieten.

Die Preise werden bei einer Zeremonie am 13. Dezember in Genf im Rahmen des Globalen Flüchtlingsforums überreicht. Auf der von der Journalistin Ann Curry moderierten Veranstaltung werden die Leistungen der Gewinner vorgestellt und Auftritte von Lous and the Yakuza, MIYAVI und Ricky Kej geboten. Die Veranstaltung wird auch per Livestream übertragen.

Die Preise werden durch die Unterstützung der norwegischen und schweizerischen Regierungen, der IKEA-Stiftung sowie der Stadt und des Kantons Genf ermöglicht. Sie sind nach dem norwegischen Entdecker, Wissenschaftler, Diplomaten und Menschenfreund Fridtjof Nansen benannt.