Das 7. Schweizer Asylsymposium ist eröffnet
Das 7. Schweizer Asylsymposium ist eröffnet
Die weltweiten Flüchtlingszahlen erreichen nie gekannte Höchststände. Die damit verbundenen Herausforderungen können nur solidarisch bewältigt werden, international, in Europa als auch in der Schweiz. Schwerpunkt des siebten Asylsymposiums, das am 30. und 31. Januar in Bern (BERNEXPO) stattfindet, ist daher die im September 2016 von der UNO-Generalversammlung verabschiedete New Yorker Erklärung für Flüchtlinge und Migranten. Die Erklärung sieht eine gemeinsame und solidarische Steuerung grosser Flucht- und Migrationsbewegungen vor. Anja Klug, UNHCR-Vertreterin für die Schweiz und Liechtenstein, hielt zur Begrüssung fest: „Wir müssen dafür Sorge tragen, dass Solidarität für Flüchtlinge weltweit und auch hier in der Schweiz stärker spürbar ist.“
Viele hochaktuelle Fragen verweisen auf die Herausforderung der Solidarität im Flüchtlingsschutz: die Verabschiedung eines globalen Pakts für Flüchtlinge im Herbst 2018 auf internationaler Ebene, die Reform des Dublin-Systems auf europäischer Ebene und – auf Schweizer Ebene – die Bemühungen um die Fortsetzung des Resettlement Programms der Schweiz für besonders verletzliche Flüchtlinge, die Restrukturierung des Asylbereichs, die Reform der vorläufigen Aufnahme oder auch die Umsetzung von geeigneten Integrationsmassnahmen. Miriam Behrens, Direktorin der Schweizerischen Flüchtlingshilfe, verwies in ihrer Begrüssung auf die Bedeutung, Lösungen zu finden für eine faire Verteilung der Verantwortlichkeiten im Flüchtlingsschutz: „Die politischen Akteure auf allen Ebenen müssen einen Schritt aufeinander zugehen, sonst bleibt es sehr schwierig, die Rechte der Flüchtlinge angemessen zu schützen.“
Zahlreiche hochrangige Gäste des diesjährigen Asylsymposiums referieren ebenfalls zum Thema Solidarität mit Flüchtlingen. Heute Morgen hat Volker Türk, UNHCRs Assistant High Commissioner (Protection), die Debatte eröffnet und über die Umsetzung der New Yorker Erklärung und den Global Compact gesprochen: „Die Ankunft von Flüchtlingen darf nicht als Bedrohung für unseren Lebensstil oder unsere Identität angesehen werden, sondern als Möglichkeit, solidarisch und humanitär zu handeln. Mit der New Yorker Erklärung und den Global Compacts haben wir nun eine einmalige Chance, in der Zukunft auf eine andere Art und Weise mit großen Fluchtbewegungen verantwortungsvoll und solidarisch umzugehen.“
Darauf folgte ein Exposé von Bundesrätin Simonetta Sommaruga, Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartments, zu Solidarität in der Asylpolitik. Sie verwies darauf, dass die Asylgesuche in der Schweiz in den letzten Monaten stark zurückgegangen seien. Manche würden darin das Hauptziel der Asylpolitik sehen. „Das ist nicht meine Überzeugung“, unterstrich Sommaruga. „Asylpolitik ist dazu da, um schutzbedürftige Menschen zu schützen, und nicht um sie abzuwehren.“
Diese Beiträge komplettieren Interventionen von Spezialisten und Führungspersonen wie den Staatssekretären für auswärtige Angelegenheiten und Migration, Pascale Baeriswyl und Mario Gattiker, der Freiburger Staatsrätin Anne-Claude Demierre, Stephen Ryan, Vertreter der Europäischen Kommission, sowie zahlreichen Akteuren aus der Zivilgesellschaft, unter anderem Hugo Fasel (Caritas), Peter Merz (HEKS), Manon Schick (Amnesty), Lukas Niederberger (SGG), Francesco Maiani (Universität Lausanne) und Frank Mathwig (SEK).
Die vom UNHCR Büro für die Schweiz und Liechtenstein und der Schweizerischen Flüchtlingshilfe SFH organisierte Fachtagung vereint rund 300 Asyl- und Migrationsfachleute aus der Schweiz und dem Ausland zum Erfahrungsaustausch und zur öffentlichen Debatte. Das Programm mit detaillierteren Informationen zum Asylsymposium ist unter www.asylsymposium.ch/ abrufbar.
PRESSECENTER FÜR DIE MEDIEN: Die Website www.asylsymposium.ch dokumentiert die Tagung laufend. Während des Asylsymposiums finden Sie auf unserer Webseite aktuelle Pressebilder zur Veranstaltung und zu den Rednerinnen und Rednern.
Kurzinterviews: Die Referenten Simonetta Sommaruga, Volker Türk und Mario Gattiker sowie Anja Klug (UNHCR) und Miriam Behrens (SFH) stehen für Statements und Interviews zur Verfügung.
Rückfragen:
- Michael Flückiger, Leiter Kommunikation SFH,
[email protected]; Direkt/Mobile (Umleitung): +41 31 370 75 15
- Julia Dao, Kommunikationsverantwortliche UNHCR Büro für die Schweiz und Liechtenstein,
[email protected]; Mobile: +41 79 204 34 09