Bangladesch: UNHCR drängt auf Grenzöffnungen für Flüchtlinge aus Myanmar
Bangladesch: UNHCR drängt auf Grenzöffnungen für Flüchtlinge aus Myanmar
GENF, Schweiz – Angesichts der sich seit Freitag dramatisch verschlechternden Lage im Staat Rakhine in Myanmar hat UNHCR, die Flüchtlingsorganisation der Vereinten Nationen, heute der Regierung von Bangladesch bei der Hilfe für die ins Land kommenden Flüchtlinge Unterstützung zugesichert.
Zwischen dem 24. und einschließlich 27. August sind geschätzte 5,200 Menschen von Myanmar nach Bangladesch gekommen. Berichten zufolge halten sich außerdem einige tausend Menschen an Orten entlang der Grenze auf. UNHCR bekräftigt die Äußerungen des UN Generalsekretärs vom Montag, in denen er die Gewalt im Staat Rakhine verurteilt.
Auf der bangladeschischen Seite der Grenze halten sich einige Menschen in abgegrenzten Bereichen nahe der Grenze auf, hauptsächlich jedoch im Lager Kutupalong. Die meisten von ihnen sind Frauen, Kinder oder ältere Menschen, außerdem wird von Verwundeten berichtet.
Momentan werden Hilfsleistungen durch die Regierung von Bangladesch, lokale Gemeinden, Partner des UNHCR und NGOn durchgeführt. Sie versorgen die Neuankömmlinge mit Nahrungsmitteln, Wasser und medizinischer Hilfe. UNHCR ist für die Unterstützung durch die Behörden in Bangladesch dankbar. Kurzfristige Bedarfsanalysen sind bereits in Planung; es steht jedoch zu befürchten, dass sich angesichts der prekären Situation in Myanmar die Zahl der bedürftigen Menschen in den nächsten Tagen noch weiter erhöhen wird.
UNHCR sind die Berichte bekannt, nach denen einigen Menschen die Einreise nach Bangladesch verweigert wurde. Dies ist ein ausgesprochen schwerwiegendes Risiko für die betroffenen Personen.
Bangladesch nimmt seit Jahrzehnten Flüchtlinge aus Myanmar bei sich auf. UNHCR ist davon überzeugt, dass es ausgesprochen wichtig ist, dass das Land weiterhin Angehörigen der Rohingya eine Zuflucht bietet, die vor Gewalt fliehen. UNHCR ruft außerdem die internationale Gemeinschaft dazu auf, Bangladesch dabei umfassend zu unterstützen.
Währenddessen unterliegt wegen der Sicherheitslage im Staat Rakhine der Zugang zu Bedürftigen strengen Beschränkungen. Wir appellieren an die Regierung von Myanmar, alles irgend Mögliche zu tun, um humanitäre Hilfe zu erleichtern und die Sicherheit unserer Mitarbeiter zu gewährleisten.