36 Blue-Dot-Anlaufstellen für Flüchtlinge aus der Ukraine
36 Blue-Dot-Anlaufstellen für Flüchtlinge aus der Ukraine
Rund 234.000 Flüchtlinge aus der Ukraine fanden bei 36 sogenannten „Blue Dot Hubs“ seit der Eskalation des Ukraine-Krieges bisher Schutz und Unterstützung. Die mit einem blauen Punkt gekennzeichneten „Blue Dot Hubs“ wurden gemeinsam von UNHCR, dem UN-Flüchtlingshilfswerk, und UNICEF, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen in mittlerweile sieben Ländern eingerichtet.
Die „Blue Dot Hubs“ sind sichere Anlaufstellen, die Informationen, Beratung, psychische Unterstützung, Rechtshilfe und Schutzdienste für Flüchtlinge bereitstellen. Die Unterstützung ist an alle Flüchtlinge gerichtet, mit einem speziellen Fokus auf Kinder, Menschen mit Behinderungen oder besonderen medizinischen Bedürfnissen, ältere Menschen, Menschen, die möglicherweise Opfer von Menschenhandel wurden, Überlebende von Gewalt und LGBTQI+-Flüchtlinge.
Zudem können Menschen mit besonderen Bedürfnissen oder vulnerable Personen identifiziert werden und weiterführende Hilfe angeboten werden. Auch unbegleitete oder von ihren Eltern getrennte, alleinreisende Kinder können so identifiziert und mit weiterer Hilfe versorgt werden.
„Der internationale bewaffnete Konflikt in der Ukraine hat zu einer Schutzkrise für Frauen, Kinder und besonders schutzbedürftigen Personen geführt. Diese Personen machen die überwiegende Mehrheit der aus der Ukraine fliehenden Menschen aus", sagt Pascale Moreau, die regionale Ukraine-Flüchtlingskoordinatorin. „Die ‚Blue Dots‘, die die Hilfszentren und Koordination von Unterstützung auf lokaler Ebene ergänzen, spielen eine wichtige Rolle bei der Identifizierung und Unterstützung von Frauen, Kindern, Menschen mit Behinderungen und anderen schutzbedürftigen Personen, von denen wir wissen, dass sie einem größeren Risiko von geschlechtsspezifischer Gewalt, Menschenhandel, Missbrauch, psychischer Not und Familientrennung ausgesetzt sind."
Mit der Flucht von Millionen von Menschen aus der Ukraine seit Beginn dieses Jahres wurden innerhalb kürzester Zeit diverse „Blue Dot Hubs“ an zentralen Ankunftsstellen, Grenzübergängen, entlang Transitrouten und in städtischen Zentren der Nachbarländer, eingerichtet. Diese schliessen ebenfalls Bahnhöfe, Registrierungszentren für Bargeldunterstützung, Flüchtlingsunterkünfte und Gemeindezentren mit ein. So wurden zur Unterstützung der Arbeit der Regierungen und anderer Partner bislang 36 Hubs in Bulgarien, Ungarn, Italien, der Republik Moldau, Polen, Rumänien und der Slowakei eingerichtet.
Der digitale „Blue Dot“
„Schätzungsweise 7,1 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer, die meisten von ihnen Frauen und Kinder, sind in Europa auf der Flucht. Die „Blue Dot Hubs“ haben die von den Regierungen der Aufnahmeländer bereitgestellte Unterstützung entscheidend erweitert, indem sie die am stärksten gefährdeten Personen identifiziert und an die nationalen Systeme für Betreuung und Schutz zugewiesen haben. Unsere Arbeit ist jedoch noch nicht zu Ende. Die Flüchtlingskinder aus der Ukraine stehen vor zahlreichen Herausforderungen und benötigen langfristig Zugang zu Bildung, sozialem Schutz, Gesundheitsversorgung und anderen wichtigen Unterstützungsleistungen. Die Ausweitung des Zugangs zu Hilfe über die neue digitale Blue-Dots-Plattform, die Informationen und die Vermittlung von Diensten unter einem Dach zusammenfasst, ermöglicht es uns, die bedürftigsten Menschen weiterhin zeitgemäss mit relevanter Unterstützung zu erreichen", so Afshan Khan, UNICEF-Regionaldirektor für Europa und Zentralasien.
Viele Menschen sind weiterhin gezwungen, aus der Ukraine zu fliehen. Auf der Flucht sind sie für wichtige Entscheidungen (wohin zu fliehen, wie und wo sich niederzulassen sowie auch der Zugang zu Dienstleistungen etc.) weitgehend auf Informationen aus den sozialen Medien oder anderen Online-Quellen angewiesen. Um diese Entscheidungen und Prozesse zu vereinfachen, haben UNHCR und UNICEF gemeinsam den "Digitalen Blauen Punk" (EN: "Digital Blue Dot"), also eine digitale Anlaufstelle, ins Leben gerufen, www.bluedothub.org. Diese digitale Plattform ergänzt die physischen „Blue Dots“ und bietet Flüchtlingen Zugang zu aktuellen, präzisen und Kontext-spezifischen Informationen, die direkt über Mobiltelefone oder Tablets abrufbar sind. Er wird laufend aktualisiert und ist in diversen Sprachen verfügbar, darunter auch Ukrainisch und Russisch. So können sich Flüchtlinge über ihre Rechte und Ansprüche informieren und wichtige soziale Dienste und Anbieter identifizieren, die sie auf ihrer Flucht unterstützen.
Weitere Informationen über die „Blue Dots“ finden Sie hier: Link zur „Blue Dot Hub“ Brochure
Hinweis: Flüchtlinge in Nachbarstaaten können den nächsten „Blue Dot“ über die interaktive Karte der digitalen Blue Dot-Website ausfindig machen: bluedothubs.org.