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Fünf Frauen erhalten den Nansen-Flüchtlingspreis

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Fünf Frauen erhalten den Nansen-Flüchtlingspreis

Zum ersten Mal sind alle fünf Gewinnerinnen Frauen. Jede von ihnen hat die Leben unzähliger Menschen verändert.
9 Oktober 2024
Brazil. UNHCR Nansen Refugee Award, 2024 Global Laureate, Sister Rosita Milesi, honoured for decades-long dedication to helping people forced to flee

Fünf bahnbrechende Frauen – eine Nonne, eine Aktivistin, eine Sozialunternehmerin, eine ehrenamtliche Helferin und eine Kämpferin gegen Staatenlosigkeit – werden in diesem Jahr als Gewinnerinnen des UNHCR Nansen Refugee Awards 2024 von UNHCR, dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, geehrt.

Die diesjährige Hauptpreisträgerin, Schwester Rosita Milesi, ist eine brasilianische Nonne, Juristin, Sozialarbeiterin und Aktivistin, die sich seit fast 40 Jahren für die Rechte und die Würde von Menschen auf der Flucht einsetzt. Die vier anderen Gewinnerinnn sind regionale Preisträgerinnen. Es ist das erste Mal, dass alle fünf Gewinnerinnen Frauen sind.

„Jeden Tag sind Frauen einem erhöhten Risiko von Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt, insbesondere wenn sie zur Flucht gezwungen sind“, sagte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge Filippo Grandi. „Diese fünf Preisträgerinnen zeigen, dass Frauen auch eine entscheidende Rolle bei der humanitären Hilfe und bei der Suche nach Lösungen spielen.“ Grandi lobte ihr Engagement, mit dem sie sogar die nationale Politik in ihren Ländern gestalten würden.

Nonne und Anwältin half Tausenden auf der Flucht

Schwester Rosita hat Tausenden von Menschen auf der Flucht persönlich geholfen, indem sie ihnen den Zugang zu Dokumenten, Unterkünften, Nahrungsmitteln, medizinischer Versorgung und Sprachunterricht ermöglichte und bei der Suche nach Arbeit half. Als Anwältin hat sie auch die öffentliche Politik maßgeblich mitgestaltet. Ihre Arbeit am brasilianischen Flüchtlingsgesetz von 1997 trug beispielsweise dazu bei, die Rechte von Flüchtlingen im Einklang mit der Flüchtlingserklärung von Cartagena zu stärken. Sie stellte sicher, dass das Gesetz mehr zum Schutz, zur Integration und zur Stärkung von Menschen beiträgt, die zur Flucht gezwungen sind.

„Ich habe beschlossen, mich den Migrant*innen und Flüchtlingen zu widmen. Das wachsende Bedürfnis, Flüchtlingen zu helfen, sie aufzunehmen und zu integrieren, hat mich inspiriert“, sagt Schwester Rosita, 79. „Ich habe keine Angst zu handeln, auch wenn wir nicht alles erreichen, was wir uns wünschen. Wenn ich mir etwas vornehme, werde ich die Welt auf den Kopf stellen, um es zu verwirklichen“, fügte sie hinzu.

Vier regionale Preisträgerinnen, die Leben veränderten

Die vier regionalen Preisträgerinnen, die in diesem Jahr geehrt werden, sind:

Maimouna Ba (Afrika), eine Aktivistin aus Burkina Faso, die mehr als 100 vertriebenen Kindern geholfen hat, in den Unterricht zurückzukehren, und mehr als 400 vertriebenen Frauen den Weg in die finanzielle Unabhängigkeit eröffnet hat.

Jin Davod (Europa), eine Sozialunternehmerin, die auf der Grundlage ihrer eigenen Erfahrungen als syrischer Flüchtling eine Online-Plattform aufgebaut hat, die Tausende von Traumaopfern mit zugelassenen Therapeut*innen verknüpft, die kostenlose psychologische Unterstützung anbieten.

Nada Fadol (Naher Osten und Nordafrika), selbst aus dem Sudan geflohen, hat für Hunderte von Flüchtlingsfamilien, die auf der Suche nach Sicherheit nach Ägypten geflohen sind, lebenswichtige Hilfe mobilisiert.

Deepti Gurung (Asien-Pazifik), die sich für eine Reform der nepalesischen Staatsbürgerschaftsgesetze einsetzte, nachdem sie erfahren hatte, dass ihre beiden Töchter staatenlos geworden waren. Sie eröffnete ihnen und Tausenden anderen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, einen Weg zur Staatsbürgerschaft.

Darüber hinaus wird die Bevölkerung der Republik Moldau für ihr Engagement als Leuchtturm der Menschlichkeit gewürdigt. Abgesehen von ihren eigenen wirtschaftlichen Herausforderungen haben sie ihre Schulen, Gemeinschaftsräume und Häuser in kürzester Zeit in Zufluchtsorte für mehr als eine Million Menschen verwandelt, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen mussten.

Hauptpreis des Nansen Award bislang zweimal nach Österreich

Der Nansen-Preis wird seit 70 Jahren von UNHCR vergeben. Erste Preisträgerin war 1954 Eleanor Roosevelt gefolgt von Juliana, Königin der Niederlande. Meistens sind die Preisträger jedoch Menschen, die in der Öffentlichkeit kaum bekannt sind, sich aber unermüdlich für Flüchtlinge, Asylsuchende oder Binnenvertriebene einsetzen. Nach Österreich ging der Hauptpreis zweimal: 1959 an den früheren Innenminister Oskar Helmer und 1991 an den kurz zuvor gestorbenen Juristen und Mitverfasser der Genfer Flüchtlingskonvention, Paul Weis.

Die Preise werden am 14. Oktober um 19.30 Uhr MESZ in Genf feierlich überreicht. Auf der von der südafrikanischen Schauspielerin Nomzamo Mbatha moderierten Veranstaltung werden die Arbeiten der Preisträgerinnen vorgestellt. Die Goodwill-Botschafterin Kat Graham, die moldauische Sopranistin Valentina Nafornita und die Sängerin und Songschreiberin Emeli Sandé (MBE) treten auf. Die Veranstaltung wird auch als Livestream übertragen.

Die Preise werden durch die Unterstützung der Regierungen von Norwegen und der Schweiz, der IKEA-Stiftung sowie der Stadt und des Kantons Genf ermöglicht. Sie sind nach dem norwegischen Entdecker, Wissenschaftler, Diplomaten und Menschenfreund Fridtjof Nansen benannt.

Weitere Informationen

Die Nansen-Zeremonie steht allen Journalist*innen offen, die beim Palais des Nations in Genf registriert sind. Für Fernsehsender wird eine Live-Übertragung verfügbar sein. Wenn Sie Hilfe benötigen, wenden Sie sich bitte an [email protected]. Multimediainhalte und B-Rolls werden ebenfalls bald verfügbar sein.

Die untenstehenden Fotos dürfen nur im Zusammenhang mit dem Nansen-Flüchtlingspreis von UNHCR verwendet werden und müssen bei der Veröffentlichung mit dem Namen des UNHCR/Fotografen versehen werden:

Brasilien: https://media.unhcr.org/Share/cgh7n8c451p5y26841hq0625k331y5my

Türkiye: https://media.unhcr.org/Share/t2ou1nyo2k03ld167cy1h35klotbtv38

Nepal: https://media.unhcr.org/Share/p5gnrqm3mrl3st07airke76n27g37pn1

Ägypten: https://media.unhcr.org/Share/pn5q66h44tj2144pshd7ocvr1k25hm0q

 

Für weitere Informationen zu diesem Thema oder um Interviews mit den Preisträgern zu erfragen, wenden Sie sich bitte an: