Schließen sites icon close
Search form

Nach einer Länderseite suchen.

Länderprofil

Länderseiten

UNHCR: Weltweite Lücke bei Zugang zur Hochschulbildung für Flüchtlinge schließen

Burundi. DAFI scholar and member of the DAFI Women Power Club poses for portrait on campus in Bujumbura
Pressemitteilungen

UNHCR: Weltweite Lücke bei Zugang zur Hochschulbildung für Flüchtlinge schließen

3. September 2024

Genf – UNHCR, das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, hat zu mehr Engagement für die Hochschulbildung von Flüchtlingen weltweit aufgerufen.
17 Oktober 2024

Nur wenn Flüchtlinge Zugang zu Bildung hätten, könnten sie ihr Potenzial voll entfalten und damit auch für ihre Aufnahmeländer den größtmöglichen Beitrag leisten, hieß es am Dienstag von der UN-Organisation. UNHCR lobte in diesem Zusammenhang die Deutsche Akademische Flüchtlingsinitiative Albert Einstein (DAFI). Das Stipendienprogramm ermöglicht begabten Flüchtlingen in wichtigen Aufnahmeländern Zugang zu Hochschulbildung.

„Wir brauchen mehr Investitionen in die Hochschulbildung von Flüchtlingen und Verbesserungen beim Zugang zum Arbeitsmarkt“, sagte Kelly Clements, Stellvertretende Hohe Kommissarin der Vereinten Nationen für Flüchtlinge.

In vielen Aufnahmeländern haben Flüchtlinge bei weitem nicht die gleichen Chancen auf Zugang zur Hochschulbildung wie Einheimische. Weltweit sind etwa vier Millionen von 31.6 Millionen Flüchtlingen, die unter UNHCRs Zuständigkeit fallen, im Alter zwischen 18 und 24 Jahren. Von ihnen können nur sieben Prozent studieren.

Allerdings sind die aktuellen sieben Prozent schon ein erheblicher Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren und damit ein Erfolg. Im Jahr 2019 hatten UNHCR und Partner es sich zum Ziel gesetzt, dass 15 Prozent der jungen Flüchtlinge bis zum Jahr 2030 Zugang zu tertiärer Bildung haben sollen („15by30“).

UNHCR hob die Bedeutung des von der Bundesregierung unterstützten Stipendienprogramms DAFI hervor. Die „Deutsche Akademische Flüchtlingsinitiative Albert Einstein“ hat seit ihrer Gründung 1992 mehr als 26.300 Flüchtlingen weltweit die Möglichkeit gegeben, zu studieren. Auf diese Weise können sich Flüchtlinge nicht nur eine Existenz für sich und ihre Familie aufbauen. Sie stärken auch ihre Gemeinschaft und unterstützen das Land, dass sie aufgenommen hat. In den Ländern, in denen das DAFI-Programm umgesetzt wird, ist es manchmal die einzige Möglichkeit für Flüchtlinge, Zugang zu Hochschulbildung zu erhalten.

Der neueste DAFI-Jahresbericht untersucht die Wege zur Beschäftigung von Absolventen nach ihrem Abschluss und betont die entscheidende Verbindung zwischen dem DAFI-Programm und nachhaltigen Beschäftigungsmöglichkeiten.

Im vergangenen Jahr waren mehr als 9.300 Flüchtlinge aus 54 Herkunftsländern mit einem DAFI-Stipendium in Hochschulen in 59 Ländern eingeschrieben. Frauen machten 42 Prozent der Gesamtzahl aus. Das Programm arbeitet mit verschieden Initiativen daran, Geschlechterparität zu erreichen.

„Ich möchte dazu beitragen, dass Frauen Führungspositionen einnehmen“, sagte die 25-jährige Grace, die Gesundheitswissenschaften an der Université Lumière in Bujumbura, Burundi, studiert und aus der DR Kongo geflohen ist. „Als gebildete Frauen müssen wir immer noch gegen die Vorstellung ankämpfen, dass eine gebildete Frau keine gute Ehefrau sein wird. Aber wir ebnen den Weg und machen Fortschritte. Zum Beispiel betreuen wir geflüchtete Mädchen und Frauen, die jünger sind als wir, damit sie Entscheidungsträgerinnen werden und einen Unterschied machen können. Die Einstellungen entwickeln sich langsam weiter.“

Viele durch DAFI geförderte Stipendiaten können ihr Wissen und ihre Fähigkeiten bereits einsetzen, indem sie Führungspositionen eingenommen haben, Unternehmen gründen oder in ihrer wissenschaftlichen Arbeit. Die Zahl der Absolventinnen und Absolventen, die nach Beendigung ihrer Ausbildung eine Anstellung gefunden haben, ist in den letzten fünf Jahren rapide gewachsen.

Dank des langjährigen Engagements Deutschlands sowie durch finanzielle Beiträge Dänemarks und zahlreicher privater Partner und Stiftungen ist das DAFI-Programm das größte und aktuell älteste Stipendienprogramm für geflüchtete Studierende weltweit.

DAFI-Stipendien umfassen die Zahlung von Studiengebühren und -kosten sowie mit dem Studium verbundene Kosten wie Unterkunft und Verpflegung, Bücher, Transport und Gesundheitsversorgung. Stipendiatinnen und Stipendiaten und Alumni werden dabei unterstützt, Arbeitsplätze und Praktika zu finden sowie an Mentoring- und Netzwerk-Events teilzunehmen.