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Erfahrungen aus meinem Praktikum beim UNHCR in Berlin

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Erfahrungen aus meinem Praktikum beim UNHCR in Berlin

19 Dezember 2017
Offizielles Siegel von UNHCR Deutschland ©UNHCR

Ich habe mich für ein Praktikum bei UNHCR Deutschland entschieden, weil mich internationale Organisationen wie die UN schon immer interessiert haben. An der Uni habe ich Jura studiert, das Studium dauert fünf Jahre und ist sehr theoretisch. Danach hatte ich Lust das in der Uni gelernte Wissen endlich in der Praxis anzuwenden. Im Studium hatte ich den Schwerpunkt Internationales Recht in dem ich viel über internationale Verträge wie z.B. die Genfer Flüchtlingskonvention gelernt habe. Außerdem habe ich seit Beginn des Studiums ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe gearbeitet. Diese Arbeit lag mir immer sehr am Herzen. Ein Praktikum bei UNHCR hat da einfach perfekt gepasst.

Auf der Website des UNHCR konnte ich mich über die Voraussetzungen für ein Praktikum in der Rechtsabteilung im Berliner Büro informieren. Dazu gehörte unter anderem ein abgeschlossenes Jurastudium mit einer erforderlichen Mindestpunktzahl, Kenntnisse in bestimmten Rechtsgebieten und Englischkenntnisse. Ich habe meine Bewerbung in dem Bewerbungsportal eingestellt und bekam dann ca. drei Monate später einen Anruf. Nach einem telefonischen Interview bekam ich dann die Zusage für das Praktikum.

Im Berliner UNHCR-Büro gibt es verschiedene Abteilungen. Ich war während meines Praktikums in der Rechtsabteilung. Der Schwerpunkt liegt hier im Bereich des Rechtsschutzes für anerkannte Flüchtlinge und Asylsuchende. Ziel ist es, Zugang zu fairen und effizienten Asylverfahren zu gewährleisten und die Rechte von anerkannten Flüchtlingen zu sichern. UNHCR arbeitet dazu eng mit Behörden, Gerichten und Nichtregierungsorganisationen, Verbänden und anderen Vertretern der Zivilgesellschaft zusammen. Innerhalb der Abteilung gibt es wiederum verschiedene Aufgabenbereiche, die unter den Mitarbeitern aufgeteilt sind. Im Praktikum habe ich mich viel mit legalen und sicheren Zugangswegen für Flüchtlinge, insbesondere Resettlement und Familiennachzug, beschäftigt. UNHCR setzt sich beim Familiennachzug für ein rasches und effizientes Verfahren der Familienzusammenführung ein und nimmt beispielsweise Stellung zu praktischen und rechtlichen Problemen im Familiennachzugsverfahren. Meine Aufgaben waren sehr vielfältig und umfangreich. Ich habe viel recherchiert, habe an rechtlichen Gutachten mitgearbeitet, Infomaterialien erstellt und an Meetings teilgenommen.

Besonders wertvoll fand ich den Einblick in die Flüchtlingsarbeit von UNHCR . Flüchtlinge sind in Deutschland momentan ein sehr sensibles Thema, das sowohl privat als auch öffentlich viel Diskussionsstoff bietet. Jeder hat eine Meinung zu dem Thema. Dabei ist das deutsche Asyl- und Aufenthaltsrecht sehr komplex und es gibt wenige Experten. Mir hat es sehr gut gefallen im Praktikum einen vertieften Einblick in die Flüchtlingsarbeit zu erhalten und ich habe noch mal viel über das deutsche Asylsystem und die Situation von Flüchtlingen in Deutschland gelernt. Das war auch sehr herausfordernd für mich, denn das Asyl- und Aufenthaltsrecht kommt im Jura Studium leider kaum vor. Gerade zu Beginn des Praktikums war es da schon schwierig, den Überblick über die verschiedenen Normen und Aufenthaltstitel zu behalten.

Anderen Bewerbern würde ich raten, sich nicht von der Bewerbung bei Internationalen Organisationen abschrecken zu lassen, auch wenn der Bewerbungsprozess teilweise etwas aufwändiger ist. Ich habe in meiner Praktikumszeit beim UNHCR viele neue Erfahrungen gesammelt, die mir auf meinem weiteren Berufsweg sicher helfen werden. Ich bin froh mich für das Praktikum bei UNHCR entschieden zu haben.