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Stellungnahme des UNHCR-Chefs Grandi zu den Auswirkungen der weltweiten Budgetkürzungen für die humanitäre Hilfe

Pressemitteilungen

Stellungnahme des UNHCR-Chefs Grandi zu den Auswirkungen der weltweiten Budgetkürzungen für die humanitäre Hilfe

20. März 2025
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GENF - Die drastischen Budgetkürzungen für den humanitären Sektor gefährden das Überleben von Millionen von Menschen. Für Menschen, die fliehen müssen, sind die Folgen verheerend:

 

  • Geflüchtete Frauen und Mädchen, die einem sehr hohen Risiko von Vergewaltigungen und anderen Formen des Missbrauchs ausgesetzt sind, verlieren den Zugang zu Diensten, die sie schützen.

  • Geflüchtete Kinder können nicht weiter zur Schule gehen, weil Lehrpersonal gekürzt werden muss. Dadurch werden sie der Gefahr von Kinderarbeit und Kinderheirat viel stärker ausgesetzt.

  • Geflüchtete Communities verlieren Zugang zu geeigneten Unterkünften, Wasser und Nahrung.

Die meisten Vertriebenden bleiben in der Nähe ihrer Heimat. Die Kürzung der humanitären Hilfe wird die Welt unsicherer machen und als Folge noch mehr Menschen dazu bringen, aus Verzweiflung Landesgrenzen zu überqueren, um Schutz zu suchen oder weiterzuziehen.

 

UNHCR, das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, ist seit langem bestrebt, seine Aufgaben auf möglichst innovative und effiziente Weise zu erfüllen und jede Spende für Menschen, die fliehen mussten, bestmöglich einzusetzen. Über 90 Prozent unserer Mitarbeitenden sind an vorderster Linie im Einsatz, um die betroffenen Menschen zu unterstützen.

 

Zusammen mit unseren Partnern haben wir allein im vergangenen Jahr auf 43 Krisen reagiert. Mit weniger Mitteln, weniger Mitarbeitenden und einer geringeren UNHCR-Präsenz in den Aufnahmeländern ist die Gleichung einfach: Menschen werden ihr Leben verlieren.

 

Es handelt sich nicht nur um einen Finanzierungsengpass, sondern um eine Verantwortungskrise. Untätigkeit wird zu Leid, Instabilität und fehlenden Perspektiven führen.

Unser Einsatz für Menschen, die zur Flucht gezwungen sind, bleibt unerschütterlich. 

Mit fortgesetzter Unterstützung können wir die am meisten gefährdeten Menschen identifizieren und ihnen helfen, bei neuen Notsituationen schnell einsatzbereit sein, zur Stabilisierung fragiler Regionen beitragen und die sichere Rückkehr von Flüchtlingen in ihre Heimat erleichtern.

 

Wir appellieren an die Mitgliedstaaten, ihren Verpflichtungen gegenüber vertriebenen Menschen nachzukommen. Jetzt ist die Zeit für Solidarität, nicht für Rückzug.