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Versorgung syrischer Flüchtlinge im Libanon und in Jordanien gefährdet

Pressemitteilungen

Versorgung syrischer Flüchtlinge im Libanon und in Jordanien gefährdet

7 Juni 2017
Die syrische Flüchtlingsfrau Fatmeh, 31, mit ihren vier Kindern in ihrem Zuhause in Amman in Jordanien. © UNHCR/Benoit Almeras

GENF, Schweiz - UNHCR fehlen die notwendigen Mittel, um die Versorgung syrischer Flüchtlinge sicherstellen zu können. Zusätzliche Hilfszahlungen sind unbedingt nötig, um signifikante Einschnitte sowohl bei grundlegender als auch lebensrettender Versorgung für die Betroffenen in der zweiten Hälfte des Jahres zu vermeiden.

Trotz großzügiger Versprechen gehen den humanitären Hilfsprogrammen und den Gemeinden vor Ort, die sich für syrische Flüchtlinge engagieren, die Ressourcen aus. Am dramatischsten ist die Lage im Libanon und in Jordanien, wo schon in den nächsten vier Wochen ein Teil der Beihilfen nicht mehr ausbezahlt werden könnte.

70 Prozent der syrischen Flüchtlinge im Libanon leben unter der nationalen Armutsgrenze. Viele sagen, dass sie ohne die Unterstützung von außen nicht wissen, wie sie überleben sollen. Für viele sind die finanziellen Beihilfen die einzige Möglichkeit Medizin für ihre erkrankten Familienmitglieder zu kaufen oder ihre Rechnungen zu bezahlen. Einige erzählen, dass sie ihre Miete oft nicht bezahlen können und deswegen von Zwangsräumungen betroffen sind.

Auch jene Menschen, die nach Jordanien geflohen sind, stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Aufgrund der finanziellen Unterstützung durch UNHCR wurde den Flüchtlingen eine Mahlzeit am Tag und ein Dach über dem Kopf ermöglicht. Zahlreiche Flüchtlinge fürchten jetzt, alles zu verlieren. Viele sagen, sie würden lieber nach Syrien zurückkehren und sterben, sollten sie keine Unterstützung mehr bekommen. Für jede dritte Familie, die auf das Unterstützungsprogramm von UNHCR angewiesen ist, bildet dies die einzige Form eines Einkommens.

UNHCR hat im Jahr 2011 neue Ansätze entwickelt, um einer großen Anzahl syrischer Flüchtlinge in den Nachbarländern Syriens finanzielle Unterstützung zukommen zu lassen. Gut ausgebaute Infrastruktur und Services in den Nachbarländern haben UNHCR die Zusammenarbeit mit Banken ermöglicht, um Flüchtlinge mit Bargeld anstatt mit fix vorgefertigten Hilfspaketen zu unterstützen. Dadurch wurden Fixkosten reduziert und Flüchtlinge haben die Möglichkeit, selbst darüber zu entscheiden wofür sie das Geld ausgeben möchten. Dadurch können Familien in Notlagen unter Wahrung ihrer Würde unterstützt werden. Vielen Familien konnte so auch geholfen werden Zwangsräumungen, Ausbeutung und Missbrauch zu entgehen.

Flüchtlinge im Libanon, wo UNHCR dringend 116 Millionen US Dollar benötigt, werden zuerst von dem drohenden Wegfall der humanitären Hilfe betroffen sein. Darin beinhaltet sind Hilfsleistungen für 30.000 syrische Flüchtlingsfamilien zu sichern, die Winternothilfe für 174.000 Familien und ein Beihilfenpaket, um 1.500 Haushalte in finanzieller Not zu unterstützen. Aufgrund der Finanzierungslücke stehen zudem 65.000 lebensrettende Maßnahmen zur Gesundheitsversorgung auf dem Spiel

In Jordanien benötigt UNHCR dringend 71 Millionen US Dollar, um monatliche Hilfen für 30.000 syrische Flüchtlingsfamilien ausbezahlen zu können und die Unterstützung für 60.000 SyrerInnen, die sich an der syrisch-jordanischen Grenze befinden, sicherstellen zu können. Des Weiteren wird das Geld benötigt, um 115.000 Menschen primäre medizinische Beratung anbieten zu können und rechtzeitig vor Wintereinbruch Hilfe für weitere 35.000 syrische Flüchtlinge gewährleisten zu können.

Mehr als fünf Millionen SyrerInnen leben als Flüchtlinge in Nachbarstaaten. Das macht sie zur größten Flüchtlingsgruppe der Welt. Weitere 6,3 Millionen Menschen wurden innerhalb Syriens vertrieben.

Um die unmittelbaren Bedürfnisse syrischer Flüchtlinge erfüllen zu können, werden 2017 insgesamt 4,6 Milliarden US Dollar im Nahen Osten und in Nordafrika benötigt. Bisher wurden nur 18 Prozent finanziert. Aus diesem Grund werden schnelle und angemessene Beiträge gebraucht, um den Schutz und die Versorgung von Flüchtlingen sicher zu stellen.