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UNHCR zum 10. Jahrestag des Südsudan

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UNHCR zum 10. Jahrestag des Südsudan

9 Juli 2021
Eine vertriebene südsudanesische Familie freut sich über ihre Rückkehr in den Upper Nile State. @UNHCR/Igor Latluk

UNHCR schließt sich heute Millionen Menschen im Südsudan an, die den 10. Jahrestag ihrer Unabhängigkeit begehen. Am 9. Juli 2011 wurde der Südsudan nach Jahrzehnten der Gewalt und der Auseinandersetzungen zur jüngsten Nation der Welt erklärt. In diesen zehn Jahren gab es jedoch mehr Krieg als Frieden.

Ende 2013 brach im Südsudan ein brutaler Konflikt aus, der die hart erkämpften Errungenschaften seit der Unabhängigkeit zunichtemachte und zu einem Teufelskreis aus Konflikten zwischen den Bevölkerungsgruppen und einer katastrophalen humanitären Lage führte. Mehr als 2,2 Millionen Menschen waren gezwungen in die Nachbarländer der Region zu fliehen, hauptsächlich nach Äthiopien, Sudan und Uganda.

Der  statistische UNHCR-Bericht „Global Trends“, der im vergangenen Monat veröffentlicht wurde, platziert den Südsudan unter den fünf Ländern mit der höchsten Flüchtlingsrate weltweit. Weitere 1,6 Millionen Menschen sind innerhalb des Südsudans vertrieben worden und von Bildung, Lebensunterhalt und Schutz abgeschnitten. Die Binnen- und Flüchtlingsvertreibung macht den Südsudan zur größten Vertreibungskrise in Afrika.

Etwa 7,2 Millionen Menschen, das sind 60 Prozent der Gesamtbevölkerung des Landes, leiden unter akuter Ernährungsunsicherheit. Das macht das Land zu einer der schlimmsten Hungerkrisen weltweit. Trotz dieser Herausforderungen hat der Südsudan seine Türen geöffnet und großzügig 320.000 Flüchtlinge, hauptsächlich aus dem Sudan, aufgenommen.

In den letzten zehn Jahren schwankte das Land zwischen Hoffnung und Konflikt. Die Bemühungen zur Umsetzung eines Friedensprozesses haben seit November 2017 rund 375.000 südsudanesische Flüchtlinge zur freiwilligen Rückkehr bewegt. Weitere 1,6 Millionen Binnenvertriebene sind ebenfalls nach Hause zurückgekehrt. Während UNHCR die Rückkehr von Flüchtlingen derzeit nicht aktiv fördert, unterstützen wir diejenigen, die sich für eine Rückkehr entschieden haben, um ihnen einen Neuanfang zu ermöglichen.

Dies sind klare Zeichen dafür, dass die Menschen daran glauben, dass der Südsudan zu Frieden und Stabilität zurückkehren kann. Es muss daher mehr getan werden, um die Anstrengungen für den Frieden, die Entwicklung und die Zukunft des Landes neu zu definieren und zu verankern.

Humanitäre Organisationen, Entwicklungspartner und Akteure der Friedenskonsolidierung müssen dringend und strategisch handeln, um den Rückkehrer*innen und den Gemeinden, in denen sie sich niedergelassen haben, zu helfen, in Sicherheit und Würde zu leben, mit mehr Sicherheit und Wohlstand.

UNHCR benötigt finanzielle Mittel, um die laufenden Hilfsmaßnahmen aufrechtzuerhalten, auf künftige Veränderungen der Situation zu reagieren, einschließlich der Unterstützung einer nachhaltigen Rückkehr. Unsere Operation im Südsudan hat in diesem Jahr nur 38 Prozent der benötigten 224 Millionen Dollar erhalten. Wir benötigen mindestens 11 Millionen Dollar, um die Aktivitäten in den Rückkehrgebieten umzusetzen und auszuweiten, einschließlich mehr Personal, und um unser Grenz-Monitorings sowie Projekte auf Gemeindeebene umzusetzen.

Die Entwicklungsbemühungen sollten auch verstärkt werden, um die aktuellen Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern. Wenn die Menschen jetzt in die Lage versetzt werden, sich selbst zu versorgen, können sie nicht nur den Aufnahmegemeinschaften etwas zurückgeben, sondern auch ihre spätere Rückkehr besser bewältigen und den Weg zum Frieden ebnen.

UNHCR ist davon überzeugt, dass die Gebiete, in die Binnenvertriebene und Flüchtlinge zurückkehren, Hoffnungsträger sein können, Orte, an denen die Menschen Frieden schließen und an denen jede Investition eine Investition in die Zukunft des Südsudan ist.