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UNHCR-Botschafterin Yusra Mardini fordert für Flüchtlinge Zugang zu Sport

Medienmitteilungen

UNHCR-Botschafterin Yusra Mardini fordert für Flüchtlinge Zugang zu Sport

28 Juni 2024 Auch verfügbar auf:
Goodwill Ambassador for UNHCR, the UN Refugee Agency Yusra Mardini meets and trains with refugee Olympic athlete for Paris 2024 Perina Lokure Nakang at the Eldoret Sports Club in Eldoret, Kenya.
London, 27. Juni 2024 - Einen Monat vor der Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris fordert die ehemalige Flüchtlings-Olympionikin Yusra Mardini, dass allen, die durch Konflikte und Verfolgung vertrieben wurden, Zugang zu Sport ermöglicht werden sollte. Sie betont, dass Sport das Leben grundlegend verändern kann.

Nach einer Reise in das Flüchtlingscamp Kakuma im Norden Kenias sagte Mardini, die Botschafterin des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR ist: "Ich habe mit eigenen Augen gesehen, welch positiven Einfluss der Sport auf das Leben von Menschen haben kann, die vor Krieg, Konflikten oder Verfolgung fliehen mussten und inmitten der enormen Zerrüttung, die sie erlebt haben, nach einem Gefühl der Normalität suchen."

In Kakuma und in der anliegenden Siedlung Kalobeyei leben mehr als 288 000 Flüchtlinge und Asylsuchende. Die Bewohner nutzen den Sport seit langem als Möglichkeit, wieder in ein einigermassen normales Leben zurückzufinden, sich weiterzuentwickeln und ihren Alltagssorgen in einer sicheren Umgebung zu entfliehen.

Mardini - die an den Olympischen Spielen in Rio und Tokio teilgenommen hat und auf der die Hauptfigur des Netflix-Hits "The Swimmers" basiert - traf in Kakuma Neuankömmlinge aus dem Sudan, die vor dem jahrelangen verheerenden Krieg in diesem Land geflohen sind. Sie wurde Zeugin der vielen Herausforderungen, denen sich die Flüchtlinge täglich stellen müssen. Sie besuchte auch UNHCR-Sportinitiativen, darunter den Kalobeyei-Sportkomplex und Schulen mit Basketball-, Fussball- und Volleyballmannschaften.

„Flüchtlinge brauchen Zugang zu Sport“

"Ich fühle mich geehrt, bei den diesjährigen Olympischen Spielen als Moderatorin für Eurosport dabei sein zu dürfen. Ich hoffe, dass ich dazu beitragen kann, die unglaublichen Geschichten der Flüchtlingssportler und -sportlerinnen, die im Refugee Olympic Team antreten, zu erzählen", fügte Mardini hinzu. "Auch wenn diese Athleten und Athletinnen zu den Besten ihres Fachs gehören, ist es wichtig, dass alle Flüchtlinge Zugang zum Sport haben, damit sie sich ein erfülltes Leben aufbauen können."

Die UNHCR-Botschafterin hatte die Gelegenheit, Myaruarch zu treffen, einen 19 Jahre alten Flüchtling, der für die lokale Fussballmannschaft KK Stars spielt. "Jedes Mal, wenn ich spiele, vergesse ich, dass ich ein Flüchtling bin. Dann befinde ich mich in einer Welt der Fantasie, in der ich mich wie ein Gewinner fühle", sagte Myaruarch ihr.

Fünf Olympiateilnehmer kommen aus Kakuma – einem Flüchtlingscamp

Darüber hinaus ist das Camp stolz darauf, dass fünf Flüchtlingssportler sowohl in Rio als auch in Tokio teilgenommen haben. Mardini lernte Perina Lokure Nakang kennen, die in diesem Jahr als eine der jüngsten Athleten des 36-köpfigen Flüchtlingsteams in Paris im 800-Meter-Lauf antreten wird. Nakang, 21, floh im Alter von sieben Jahren aus dem Südsudan und lebt seit 14 Jahren in Kakuma.

"Ich bin unglaublich aufgeregt, bei Olympia zu starten. Als ich aus dem Südsudan floh, hatte ich keine Ahnung, was meine Zukunft bringen würde. Ich hoffe, dass meine Teilnahme der Welt den wahren Wert von Flüchtlingen zeigt - wir sind genauso fähig wie alle anderen. Yusras Leistungen zu sehen, inspiriert mich und erinnert uns alle daran, dass es für Flüchtlinge überall Hoffnung gibt", sagte Nakang.

UNHCR und seine Partner unterstützen weiterhin Sportinitiativen in der ganzen Welt, etwa organisierte Aktivitäten in Camps, Siedlungen und städtischen Gebieten, insbesondere für Kinder und Jugendliche. Diese Initiativen leisten einen direkten Beitrag zum Schutz und zur Unterstützung derjenigen, die seit langem auf der Flucht sind.