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Mindestens 17 Menschen ertrinken beim Versuch die Kanarischen Inseln zu erreichen

Medienmitteilungen

Mindestens 17 Menschen ertrinken beim Versuch die Kanarischen Inseln zu erreichen

29 April 2021 Auch verfügbar auf:
Mindestens 24 Menschen sind bei der jüngsten Tragödie auf See ums Leben gekommen. © UNHCR/Markel Redondo

Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR und die Internationale Organisation für Migration IOM warnen vor einer anhaltenden Zunahme von Todesfällen auf See. Immer mehr Flüchtlinge, Migrantinnen und Migranten geraten in Seenot. Zuletzt haben mindestens 17 Menschen, bei dem Versuch die Kanarischen Inseln zu erreichen, ihr Leben verloren.

Ersten Berichten zufolge kamen die spanischen Such- und Rettungsteams am Nachmittag des 27. April einem Schiff zu Hilfe, das in Seenot geraten war. Es wurde etwa 500 Kilometer südlich der Kanareninsel El Hierro entdeckt. Ein Hubschrauber der spanischen Luftwaffe fand nur drei Überlebende, zwei Männer und eine Frau, sowie 17 Leichen an Deck des Bootes.

Die Hubschrauberbesatzung brachte die drei stark dehydrierten Überlebenden in Sicherheit nach Teneriffa, wo sie in Krankenhäuser eingeliefert wurden. Auch die Identifizierung der Verstorbenen soll auf der Insel Teneriffa erfolgen.

Es wird geschätzt, dass allein in diesem Jahr bereits 200 Menschen auf der Überfahrt zu den Kanarischen Inseln sowie auf der westlichen Mittelmeerroute nach Spanien ihr Leben verloren haben. Fast 90 davon allein auf dem Weg zu den Kanarischen Inseln, darunter mindestens acht Kinder und sechs Frauen.

Seit Januar haben mehr als 4.300 Flüchtlinge, Migrantinnen und Migranten, darunter auch unbegleitete, schutzbedürftige Kinder, auf dem Seeweg die Kanarischen Inseln erreicht. Die raue See zu dieser Jahreszeit sowie die grossen Distanzen – zwischen 400 und 1.500 Kilometer, je nachdem, wo an der westafrikanischen Küste die Überfahrt begann – machen diese Route besonders gefährlich. Boote treiben tagelang auf hoher See, ohne dass die Menschen ausreichend Wasser oder Nahrung haben.

UNHCR und IOM danken den spanischen Behörden, Salvamento Marítimo und den staatlichen Sicherheitskräften für ihre lebensrettende Arbeit auf See. Von Freitag, 23. April, bis am Sonntag, 25. April, retteten die Behörden mehr als 200 Menschen im Meer südlich der Kanarischen Inseln.

UNHCR und IOM rufen alle Staaten dazu auf, sichere Wege zu schaffen, damit Schutzsuchende sich nicht auf die lebensgefährlichen Meerüberfahrten begeben. Zudem sollten Staaten sowie alle internationalen, regionalen und lokalen Akteure ihre Zusammenarbeit im Kampf gegen Menschenschmuggel und Schleppernetzwerke verstärken. Krimimelle profitieren weiterhin von der Verzweiflung und Verletzlichkeit von Flüchtlingen, Migrantinnen und Migranten.