Globales Flüchtlingsforum schliesst mit Zusagen über 2,2 Milliarden US-Dollar
Globales Flüchtlingsforum schliesst mit Zusagen über 2,2 Milliarden US-Dollar
Das zweite Globale Flüchtlingsforum (Global Refugee Forum, GRF), das die internationale Gemeinschaft in Solidarität zusammenbrachte, endete nach drei Tagen mit einer Reihe von Verpflichtungen zur Verbesserung der weltweiten Lebensbedingungen von Flüchtlingen und ihren Aufnahmegemeinschaften.
Das alle vier Jahre stattfindende Forum fand dieses Jahr vom 13. bis 15. Dezember in Genf (Schweiz) statt und wurde von mehr als 4.200 Teilnehmenden aus 168 Ländern besucht, darunter fünf Staats- und Regierungschefs, Minister, Leiter Internationaler Organisationen, von Flüchtlingen geführte Organisationen, Vertreter der Zivilgesellschaft, Vorstandsvorsitzende von Unternehmen und Stiftungen, um nur einige zu nennen. Mehr als 10.000 Menschen nahmen online teil.
Akteure aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft arbeiten gemeinsam an Verbesserungen
Die Teilnehmenden tauschten Beispiele guter Praxis aus und kündigten Beiträge und Verpflichtungen an, um das Leben von Flüchtlingen und ihren Aufnahmegesellschaften in Bereichen wie Bildung, Zugang zum Arbeitsmarkt, Friedenskonsolidierung, Klimawandel und Resettlement zu verbessern.
„Die Teilnehmenden haben bei der Suche nach Lösungen für sehr komplexe Probleme Führungsstärke, Weitblick und Kreativität bewiesen", sagte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi. „Vor allem haben sie sich verpflichtet, weiter zusammenzuarbeiten, um das Leben von Millionen von Flüchtlingen in der ganzen Welt zu verbessern."
Regierungen, der Privatsektor, Philanthropen und Stiftungen, religiöse Organisationen und andere haben finanzielle Zusagen in Höhe von insgesamt über 2,2 Mrd. USD gemacht. Darüber hinaus haben sie sich verpflichtet, Flüchtlinge und Aufnahmegemeinschaften in ihrer Politik, ihren Finanzierungsinstrumenten und Programmen zu berücksichtigen.
Die Staaten verpflichteten sich ausserdem, bis 2030 eine Million Flüchtlinge über Resettlement aufzunehmen (d.h. Aufnahme, Flüchtlingsschutz und Integration für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge in einem Drittland.) Regierungen und Stiftungen verpflichteten sich, mit Unterstützung eines neuen globalen Patenschaftsfonds weitere drei Millionen Flüchtlinge durch kommunale Patenschaften in Drittstaaten zu bringen.
Insgesamt 200 Zusagen mehr als beim letzten GRF 2019
Das GRF mobilisierte über 1.600 Zusagen, die zu einer oder mehreren der 43 „Multi-Stakeholder-Zusagen" beitrugen - ehrgeizige Verpflichtungen, die von Unterstützerkoalitionen getragen werden. Es wurden wichtige Fortschritte bei der Stärkung der Wirtschaft und der Gemeinden versprochen, und zwar durch Investitionen in die Aufnahmegebiete von Flüchtlingen, Unterstützung für Flüchtlingsunternehmer, Arbeitsplätze, Qualifizierungsmassnahmen, kostenlose Rechtsberatung, Finanzprodukte und Konnektivität sowie einen verbesserten Zugang zu Klimaschutzmassnahmen für Flüchtlinge, Vertriebene und Staatenlose und ihre Aufnahmegesellschaften.
Zu den innovativen Initiativen gehörte auch eine Zusage von Regierungen, dem Privatsektor, der Zivilgesellschaft, den Vereinten Nationen und anderen Akteuren für digitalen Schutz, um die schädlichen Auswirkungen von Hassrede, Fehlinformationen und Desinformationen zu verhindern.
Das Globale Flüchtlingsforum findet alle vier Jahre statt und ist die weltweit grösste internationale Konferenz zu Flüchtlingsfragen. Sie soll die praktische Umsetzung der Ziele des Globalen Pakts für Flüchtlinge unterstützen, einem Rahmenwerk für eine berechenbare und gerechtere Verteilung der Verantwortung zwischen den Staaten, das im Dezember 2018 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen angenommen wurde.