Trauriger Rekord von einer Million südsudanesischen Flüchtlingen in Uganda erreicht
Trauriger Rekord von einer Million südsudanesischen Flüchtlingen in Uganda erreicht
KAMPALA, Uganda – Durchschnittlich 1.800 südsudanesische Flüchtlinge sind im letzten Jahr täglich in Uganda angekommen. Jetzt hat die Flüchtlingszahl die Eine-Million-Marke überschritten. Angesichts der rasant wachsenden Flüchtlingszahl erneuert UNHCR seinen dringenden Aufruf an die internationale Staatengemeinschaft, südsudanesische Flüchtlinge vor allem in Uganda verstärkt zu unterstützen.
Zusätzlich zu den mittlerweile einer Million Flüchtlinge in Uganda werden noch eine Million bzw. wahrscheinlich sogar noch mehr Flüchtlinge vom Sudan, Äthiopien, Kenia, der Demokratischen Republik Kongo und der Zentralafrikanischen Republik beherbergt.
Seit dem Ausbruch der Krise im Südsudan sind rund zwei Millionen Menschen in Nachbarländer geflohen, Schätzungen zufolge wurden weitere zwei Millionen Menschen innerhalb des Südsudans vertrieben.
In Uganda sind rund 85 Prozent der Flüchtlinge Frauen und Kinder. Vor kurzem angekommene Flüchtlinge berichten von grauenvoller Gewalt, von bewaffneten Gruppen, die Häuser angezündet haben, in denen sich ZivilistInnen befanden, von Menschen, die vor den Augen ihrer Familien getötete wurden, von sexueller Gewalt gegen Frauen und Mädchen und über Buben, die entführt wurden, um sie als Kindersoldaten zu missbrauchen.
Die Hilfe durch UNHCR kann mit den stark steigenden Flüchtlingszahlen nicht mithalten und wir sind in Uganda mit einem Finanzierungsloch von knapp 80 Prozent konfrontiert, benötigt werden insgesamt rund 674 Millionen Dollar. In der umliegenden Region ist die Finanzierungssituation nicht viel besser: Benötigt werden insgesamt 883,5 Millionen Dollar, bis jetzt sind davon nur 250 Millionen Dollar eingetroffen.
Die Finanzierungslücke wirkt sich in Uganda mittlerweile drastisch und UNHCR kann nicht einmal mehr lebensrettende Unterstützung und Basis-Versorgung gewährleisten. In den Flüchtlingssiedlungen in Uganda fehlt es an Ärzten, medizinischem Personal und Medikamenten, um lebensrettende Hilfe leisten zu können. Viele Flüchtlingskinder können nicht mehr zur Schule gehen, weil die nächste Schule viel zu weit entfernt wäre.