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UN-Flüchtlingshochkommissar beendet dreitägigen Besuch in Afghanistan

Medienmitteilungen

UN-Flüchtlingshochkommissar beendet dreitägigen Besuch in Afghanistan

16 September 2021 Auch verfügbar auf:
UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi in einem UNHCR-Lager für lebensnotwendige Hilfsgüter in Kabul, Afghanistan. © UNHCR/Ghulam Abbas Farzami

Zum Abschluss seines dreitägigen Besuchs in Afghanistan rief der UN-Flüchtlingshochkommissar, Filippo Grandi, zu dringender und nachhaltiger Unterstützung für die Afghaninnen und Afghanen im Land und für die ins Ausland geflohenen Flüchtlinge auf.

„Die humanitäre Lage in Afghanistan ist nach wie vor dramatisch", sagte Grandi.

Schon vor den Ereignissen der letzten Wochen benötigten mehr als 18 Millionen Afghaninnen und Afghanen dringend humanitäre Hilfe. Mehr als 3,5 Millionen Menschen wurden konfliktbedingt aus ihren Häusern vertrieben und mussten in andere Landesteile fliehen, darunter etwa 630.000, die seit Jahresbeginn zur Flucht innerhalb Afghanistans gezwungen wurden.

„Und sollten die öffentlichen Dienste und die Wirtschaft zusammenbrechen, werden wir noch mehr Leid, Instabilität und Vertreibung innerhalb und ausserhalb des Landes erleben", warnte Grandi.

„Die internationale Gemeinschaft muss daher in Afghanistan eingreifen - und zwar schnell -, um eine viel grössere humanitäre Krise zu verhindern, die nicht nur regionale, sondern auch globale Auswirkungen haben wird."

Während seines Besuchs in Kabul traf Grandi die afghanische Übergangsregierung sowie einige der Hunderten von UN- und NGO-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die trotz der schwierigen Umstände vor Ort geblieben sind und ihre Arbeit aufrechterhalten haben.

Nach seinen Treffen mit den afghanischen Interimsministern sagte Grandi: „Ich habe ihre Zusagen begrüsst, für Sicherheit zu sorgen und den Zugang für humanitäre Hilfe im ganzen Land zu ermöglichen. Sie haben den Bedarf erkannt und den Vereinten Nationen für ihre Hilfe für die Afghaninnen und Afghanen gedankt."

„Wir haben auch andere kritische Fragen erörtert, wie die Gewährleistung, dass weibliche Mitarbeiterinnen sicher an ihren Arbeitsplatz zurückkehren können, die Bedeutung der Bildung für alle afghanischen Kinder sowie die Sicherheit aller Afghaninnen und Afghanen, einschliesslich der Minderheiten."

„Ich habe die Übergangsregierung ermutigt, diese wichtigen Zusagen öffentlich zu bekräftigen und sicherzustellen, dass sie in der Praxis eingehalten werden", fügte er hinzu.

Während seines Besuchs beaufsichtigte Grandi die Ankunft eines LKW-Konvois in einem UNHCR-Lagerhaus in Kabul, der aus Pakistan über den Grenzübergang Torkham gekommen war. Die Lastwagen waren mit Tausenden von Zelten und anderen Hilfsgütern für vertriebene afghanische Familien beladen.

UNHCR hat in diesem Jahr bereits mehr als 300.000 Vertriebene in Afghanistan mit Hilfsgütern und Bargeld unterstützt und weitet seine Massnahmen rasch aus, um noch mehr Menschen vor dem nahenden Winter zu helfen.

In Mazar-e-Sharif im Norden Afghanistans eröffnete Grandi ausserdem eine Teppichwerkstatt, in der 45 Arbeiter beschäftigt sind, die Hunderte von Familienmitgliedern unterstützen.

Auch wenn die derzeitige Situation in Afghanistan bisher nicht zu einer grösseren Fluchtbewegung über die Grenzen geführt hat, appelliert UNHCR weiterhin an Spenderinnen und Spender, die Unterstützung für die Millionen von afghanischen Flüchtlingen, die bereits in Pakistan und im Iran untergebracht sind, und für diejenigen, die in Zukunft möglicherweise internationalen Schutz suchen müssen, aufzustocken.

„Pakistan und Iran nehmen seit mehr als 40 Jahren grosszügig afghanische Flüchtlinge auf. Jetzt muss die internationale Gemeinschaft t mehr denn je humanitäre Hilfe für diese Flüchtlinge und ihre Aufnahmegemeinschaften leisten und die Resettlement-Kontingente für Afghaninnen und Afghanen, die sich bereits in diesen Ländern befinden, erhöhen", so Grandi.