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UNHCR und IOM brauchen Mittel für Flüchtlinge und Migranten aus Venezuela und ihre Aufnahmegemeinschaften in Lateinamerika

Medienmitteilungen

UNHCR und IOM brauchen Mittel für Flüchtlinge und Migranten aus Venezuela und ihre Aufnahmegemeinschaften in Lateinamerika

7 Dezember 2023
Yelitza ist Venezolanerin und arbeitet in der Identifizierungs- und Dokumentationsstelle an der Grenze zwischen Venezuela und Brasilien. ©R4V/Valmik Mota
Maßnahmen zur Integration und Ansiedlung 

Angesichts der anhaltenden Abwanderungen aus Venezuela ergreifen Regierungen und Gemeinden in der Region weiterhin Maßnahmen, um es Flüchtlingen und Migranten zu ermöglichen, anzukommen und sich ein neues Leben aufzubauen. Dazu gehören Initiativen zur Migrationsregularisierung, der Zugang zu Asylverfahren, Programme zur Arbeitsintegration und die Familienzusammenführung. Über 60 Prozent der Menschen, die Venezuela verlassen haben, haben so ihren Status regularisiert.  

Im Jahr 2023 hat der Reaktionsplan beider UN-Organisationen humanitäre Hilfe und Schutz bereitgestellt sowie sozioökonomische Integrationsprogramme für mehr als zwei Millionen Flüchtlinge, Migranten und Mitglieder betroffener Aufnahmegemeinschaften umgesetzt. Diese Maßnahmen ergänzten die Bemühungen der Aufnahmeländer oder erfolgten im Rahmen regionaler zwischenstaatlicher Mechanismen wie der Los Angeles Declaration on Migration and Protection und dem Quito Process. Partnerschaften mit Entwicklungsbanken, Finanzinstitutionen und internationalen Organisationen haben dies ermöglicht. 

Aktuelle Bedürfnisse und Herausforderungen 

Trotzdem haben immer noch vier Millionen Flüchtlinge und Migranten aus Venezuela in der Region akute humanitäre, Schutz- und Integrationsbedürfnisse, wie aus dem Bericht Regional Refugee and Migrant Needs Analysis (RMNA) 2023 des R4V hervorgeht. Der Bericht zeigt auch, dass jeder dritte Venezolaner in der Region keinen regulären Status oder die erforderlichen Unterlagen hat, um angemessene Arbeitsplätze, Gesundheitsdienstleistungen, Wohnraum oder Bildung zu erhalten. 

Die nötigen Mittel werden dazu beitragen, den Zugang zu Asylverfahren, Regularisierungsmaßnahmen für Migranten und die sozioökonomische Integration zu unterstützen, damit Flüchtlinge, Migranten und Aufnahmegemeinschaften Stabilität und eine bessere Zukunft erreichen können. 

Eduardo Stein, der gemeinsame Sonderbeauftragte des UNHCR und der IOM für venezolanische Flüchtlinge und Migranten, betonte: „Die Länder der Region haben hervorragende Arbeit bei der Aufnahme von Flüchtlingen und Migranten geleistet. Sie müssen den Zugang zu Asylverfahren, Regularisierung von Migranten und Dokumentationsinitiativen weiter umsetzen und verbessern, aber ihre Kapazitäten sind stark ausgelastet.“ 

Er fügte hinzu: „Es bedarf erheblicher, vorhersehbarer und langfristiger finanzieller Anstrengungen, um den Zugang der Venezolaner zu Dienstleistungen, formaler Beschäftigung, Gesundheit und Bildung zu gewährleisten, damit sie sich effektiv integrieren und einen Beitrag in den Ländern leisten können, die sie aufnehmen.“ 

Gefahren und Herausforderungen auf dem Weg nach Mittel- und Nordamerika 

Hunderttausende von Menschen haben sich auf den Weg nach Mittel- und Nordamerika gemacht und den Darién-Dschungel von Panama durchquert, wobei sie oft großen Gefahren ausgesetzt waren. Diese Gefahren sind besonders ernst für Frauen und Familien mit kleinen Kindern. Es wurden auch einige Rückkehrbewegungen beobachtet, darunter Deportationen von Venezolanern in ihr Herkunftsland.  

Ein Jahr nach dem Start dieses halbjährlichen Reaktionsplans sind nur 20 Prozent der erforderlichen Mittel eingegangen, was die Hilfe stark einschränkt. Inmitten der zahlreichen Krisen darf die internationale Gemeinschaft die Situation von Millionen von Flüchtlingen und Migranten in Lateinamerika und der Karibik nicht vergessen. Über 7,7 Millionen Venezolaner befinden sich außerhalb ihres Landes, wobei mehr als 6,5 Millionen in Lateinamerika und der Karibik leben.