UNHCR ruft dazu auf, alle Asylsuchenden in festen Quartieren unterzubringen
UNHCR ruft dazu auf, alle Asylsuchenden in festen Quartieren unterzubringen
Angesichts der anhaltenden tiefwinterlichen Temperaturen ruft das UN-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR dazu auf, alle Asylsuchenden in Österreich so rasch wie möglich in festen Quartieren unterzubringen. Aktuell müssen Asylsuchende noch in Spielfeld unter schwierigen Bedingungen in Zelten ausharren. Die Zelte seien aus Sicht von UNHCR maximal eine Übergangslösung gewesen, um akute Obdachlosigkeit zu verhindern und dürften zu keiner Dauereinrichtung werden – schon gar nicht zu dieser Jahreszeit.
„In Österreich sollte bei Minusgraden im Winter niemand in zugigen Zelten hausen müssen. Alle Asylsuchenden sollten zumindest einen warmen Schlafplatz zur Verfügung haben, unabhängig davon, ob jemand später in Österreich bleibt oder hier Schutz bekommt“, so Christoph Pinter, Leiter von UNHCR Österreich. UNHCR appelliert daher einmal mehr an alle Verantwortlichen in den Bundesländern und Gemeinden, rasch zusätzliche Grundversorgungsplätze zu schaffen.
Die Auslastung der Grundversorgung sei trotz hoher Asylantragszahlen im Vergleich zum Vorjahr nur moderat gestiegen. Der Grund dafür sei, dass eine beträchtliche Anzahl der Antragsteller*innen Österreich bereits wieder verlassen hat und in andere Länder weitergezogen ist. Umso unverständlicher sei es, warum es seit Monaten nicht gelingt, die fehlenden ca. 5.000 benötigten Plätze zu schaffen. Laut BMI-Statistiken sind derzeit ca. 37.000 Personen in der Grundversorgung (exklusive Ukraine-Flüchtlinge, die großteils privat untergebracht sind).
Generell würde das Grundversorgungssystem zudem stark entlastet werden, wenn sowohl subsidiär Schutzberechtigte (also Menschen, die Schutz in Österreich haben) als auch Flüchtlinge aus der Ukraine, die aktuell im Grundversorgungs-System sind, in das Sozialhilfe-System aufgenommen würden. Diese Änderung würde auch die Integrationsperspektiven stark verbessern.