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Wie Bargeldhilfe syrische Flüchtlinge im Libanon schützt

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Wie Bargeldhilfe syrische Flüchtlinge im Libanon schützt

14 Februar 2018
In der Hay al Tanak Gemeinde lebt der sieben Jahre alte Mustafa, der mit seiner Familie vor der Gewalt in Syrien geflohen ist. © UNHCR/Nadine Alfa

Tripoli, Libanon - Die jüngste Studie über die Vulnerabilität syrischer Flüchtlinge (Vulnerability Assessment of Syrian Refugees – VASyR) ergab, dass mehr als 75 Prozent von ihnen unter der Armutsgrenze leben und weniger als 3,84 US-Dollar pro Tag zur Verfügung haben. Fast 90 Prozent der Flüchtlingsfamilien sind verschuldet, was die Situation zusätzlich verschärft. Das Bargeldhilfe-Programm des UNHCR ist für viele Flüchtlinge eine überlebenswichtige Hilfe im Kampf gegen die Armut.

In der Hay al Tanak Gemeinde lebt der sieben Jahre alte Mustafa, der mit seiner Familie vor der  Gewalt in Syrien geflohen ist. Mustafa, der mit einer körperlichen Behinderung auf die Welt kam, gewinnt jeden Fremden mit seinem Charme und seiner Freundlichkeit für sich.

Er stammt ursprünglich aus dem syrischen Idlib und lebt jetzt mit seiner Mutter und seinen drei Schwestern im Norden Libanons. Auch eine seiner Schwestern lebt mit einer Behinderung. Mustafa verbringt seine Zeit damit, seiner Mutter zu helfen und auf seine Geschwister aufzupassen. Er weiß noch nicht genau was er später einmal werden möchte. Auf jeden Fall aber möchte er zur Schule gehen und vielleicht auf die Universität.

“Ich möchte Arzt oder Architekt werden”, sagt Mustafa. © UNHCR/Nadine Alfa

 

Aber bevor die Familie soweit in die Zukunft blicken kann, muss Mustafas Mutter Heba zusehen, wie sie ganz grundlegende Bedürfnisse ihrer Kinder befriedigen kann. „Ich muss die Behandlungen für meine Tochter und meinen Sohn zahlen, aber ich habe nicht das Geld dazu“, sagt sie.

Die Familie wurde kürzlich in das Bargeldhilfe-Programm von UNHCR aufgenommen, das den schutzbedürftigsten Flüchtlingsfamilien im Libanon einen monatlichen Zuschuss auszahlt, um ihr Überleben zu sichern. Heba sagt, diese Art der Unterstützung sei entscheidend, besonders in den kalten Wintermonaten.

„Zuallererst nutze ich das Geld, um Brennstoff zu kaufen, damit meine Kinder nicht frieren müssen, dann für Dinge wie Kleidung oder einen Arztbesuch für meine Tochter. Das hilft sehr.“

Dank der Beiträge von großen Geberländern wie Deutschland, erhalten tausende besonders schutzbedürftige syrische Flüchtlingsfamilien Bargeldhilfe, um ihre Grundbedürfnisse decken zu können. Das Geld wird auf eine Karte überwiesen, von der Flüchtlinge an Geldautomaten im ganzen Land ihren Betrag abheben können.

Die 23-jährige Anwar floh mit ihren Kindern aus der stark umkämpften Stadt Homs.  © UNHCR/Nadine Alfa

 

In der nahe gelegenen inoffiziellen Siedlung Ez-Zeytoun lebt die 23-jährige Anwar mit ihren drei kleinen Kindern. Sie floh aus der stark umkämpften Stadt Homs nach der Geburt ihres Sohnes.

Auch sie erhält monatlich Bargeldhilfe von UNHCR. Ohne diese Unterstützung könnte sie nicht überleben, sagt sie. Die Bargeldhilfe deckt große Teile der Kosten für Nahrungsmittel, Miete, Gesundheitsversorgung und Kleidung.

„Als ich die [Bargeldhilfe] nicht hatte, habe ich mich gehasst. Stellen Sie sich vor, kein Geld für Essen oder Trinken zu haben. Jetzt kann ich Nahrungsmittel kaufen, meine Kinder zum Arzt bringen und ihnen etwas zum Anziehen kaufen.“

Bargeldhilfe ermöglicht es Flüchtlingen ihren Grundbedürfnisse wie Nahrung und Miete auf selbstbestimmte und würdevolle Weise gerecht zu werden. Bargeldhilfe verringert zudem das Armutsrisiko von Flüchtlingen und verringert somit das Risiko der Ausbeutung.

2017 konnten rund 200.000 der am stärksten gefährdeten syrischen Flüchtlinge von Bargeldhilfe profitieren. Dies wäre ohne die Unterstützung von Gebern, wie Deutschland, nicht möglich gewesen.