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Evakuierungsflüge von Libyen nach Italien bringen Hoffnung für gefährdete Asylsuchende

Pressemitteilungen

Evakuierungsflüge von Libyen nach Italien bringen Hoffnung für gefährdete Asylsuchende

26 November 2021
Der sudanesische Flüchtling Osman hilft, den kleinen Sohn seines Fluchtgefährten Hayat zu tragen, als sie am Flughafen Tripolis ankommen, um einen vom UNHCR gecharterten Flug nach Rom zu erreichen. © UNHCR/Mohamed Alalem

Zu der Gruppe von Evakuierten gehören Kinder, gefährdete Frauen, Überlebende von Gewalt und Folter sowie Menschen mit schweren Erkrankungen. Einige von ihnen wurden vor kurzem aus der Haft entlassen, während andere von Schmuggler- oder Menschenhändlernetzwerken gefangen gehalten worden waren. Insgesamt sollen im Rahmen eines neuen Mechanismus für humanitäre Aufnahmen 500 vulnerable Personen evakuiert werden.

„Wir freuen uns, dass diese Evakuierungsflüge durchgeführt werden können und dass die libyschen Behörden sie unterstützen. Sie sind ein Rettungsanker für einige der am meisten gefährdeten Asylsuchenden. Die Bedingungen in Libyen sind für viele Flüchtlinge nach wie vor katastrophal und wir brauchen die Hilfe der internationalen Gemeinschaft, um ähnliche Wege in die Sicherheit zu ermöglichen", sagte Jean-Paul Cavalieri von UNHCR in Libyen.

Die Asylsuchenden verließen Tripolis mit einem vom UNHCR gecharterten Flug nach Rom. Insgesamt werden innerhalb eines Jahres fünf solcher Flüge organisiert. Nach ihrer Ankunft werden die Evakuierten den Flüchtlingsstatus beantragen können, der ihnen Zugang zu Sicherheit und Schutz gewährt.

Die Flüge werden im Rahmen eines neuen Mechanismus organisiert, der Notfallevakuierungen mit jenen humanitären Korridoren verbindet, die seit 2016 in Italien eingerichtet worden sind. Neben der Finanzierung durch die italienische Regierung wird das Programm von einer Koalition religiöser Organisationen unterstützt, zu denen die Gemeinschaft S. Egidio, die Föderation evangelischer Kirchen und die Waldenser gehören.

„Wir sind Italien dankbar, dass es diese lebensrettenden Evakuierungen für Menschen in einer so gefährlichen Situation ermöglicht. Die italienischen Institutionen und die Zivilgesellschaft haben wieder einmal bewiesen, wie wichtig die Zusammenarbeit bei der Aufnahme und Integration von Flüchtlingen ist", sagte die UNHCR-Vertreterin für Italien, den Heiligen Stuhl und San Marino, Chiara Cardoletti.

In diesem Monat konnte UNHCR die Evakuierungen aus Libyen nach mehr als einem Jahr wieder aufnehmen, nachdem die Behörden das Verbot von humanitären Flügen aufgehoben hatten. Am 4. November evakuierte das UNHCR 172 schutzbedürftige Asylsuchende aus Libyen nach Niger, wo sie im Rahmen des vom UNHCR unterstützten Notfall-Transit-Mechanismus Hilfe erhalten.

Seit 2017 hat UNHCR 6.919 Flüchtlinge und Asylsuchende aus Libyen evakuiert oder umgesiedelt, von denen 967 in Italien aufgenommen wurden.