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Während COVID-19-Pandemie brauchen vertriebene Kinder mehr Unterstützung denn je

Pressemitteilungen

Während COVID-19-Pandemie brauchen vertriebene Kinder mehr Unterstützung denn je

20 April 2020
Der vierjährige Mohammad aus Syrien isst eine Erdbeere, während seine Mutter an einem vom UNHCR unterstützten Kurs im Gemeinschaftszentrum von Nuzha in Jordanien teilnimmt. © UNHCR/Lilly Carlisle

Millionen von Kindern auf der ganzen Welt sind durch Konflikte, Gewalt und andere Formen der Gefährdung aus ihrer Heimat und über Grenzen vertrieben worden, darunter 12,7 Millionen Flüchtlinge und 1,1 Millionen Asylsuchende.

Mit der raschen Verbreitung von COVID-19 sind die Bedürfnisse der Flüchtlingskinder noch akuter geworden. Diese Bedürfnisse zu erfüllen ist zentral, um sowohl ihr heutiges Wohl als auch ihr künftiges Potenzial zu wahren.

Vertriebene Kinder gehören zu jenen Menschen, die am wenigsten Zugang zu Prävention, Tests, Behandlung und anderen wichtigen Ressourcen haben. Darüber hinaus dürften die Pandemie und die Maßnahmen zu deren Eindämmung sich negativ auf Sicherheit und Bildung auswirken, die bereits vor dem Ausbruch der Krankheit prekär waren.

Zur Schule zu gehen war für viele vertriebene Kinder rund um die Welt schon vorher eine tägliche Herausforderung oder ein Ding der Unmöglichkeit. Weniger als die Hälfte aller Flüchtlingskinder im Schulalter besuchten eine Schule, im Sekundarschulalter war es nur eines von vier Kindern. Nun bleiben noch mehr vertriebene Kinder für längere Zeit der Schule fern und einige könnten nie zurückkehren.

In manchen Fällen fehlen Kindern wegen der Schulschließungen Mahlzeiten oder sauberes Wasser. Weil Familien noch mehr sozioökonomische Härte erfahren, dürften Vernachlässigung, Misshandlung, geschlechtsspezifische Gewalt und Kinderehen zunehmen. Hinzu kommt ein steigendes Risiko von Stigmatisierungen und Vorurteilen, während das Virus sich ausbreitet und Ängste weckt.

Die Pandemie könnte hart erkämpfte Fortschritte in Bezug auf Schutz, Gesundheitsversorgung und Bildung für Flüchtlingskinder weltweit gefährden.

Das dürfen wir nicht geschehen lassen. In einer Zeit, in welcher Bedürfnisse nach Unterstützung und Aufmerksamkeit zunehmen, muss der Umgang mit der Pandemie ein klares Bekenntnis zum Schutz und dem Wohlergehen von gewaltvertriebenen Kindern beinhalten.

Als UNHCR und UNICEF sind wir verpflichtet, in dieser Krise und darüber hinaus mehr zu tun – das Beste zu tun – für Flüchtlingskinder, deren Familien und Gemeinschaften sowie jene, die sie aufnehmen.

Diese Verpflichtung steht in Einklang mit unserer neuen Initiative – ein Plan für gemeinsames Handeln – die unsere beiden Organisationen im Januar ins Leben gerufen haben, um den Zugang von Flüchtlingskindern zu Schutz, Bildung, Wasser und sanitären Anlagen in einer ersten, prioritären Ländergruppe zu verbessern.

Wir haben uns zur Zusammenarbeit entschlossen, um die Lebensqualität von Flüchtlingskindern und ihren Familien zu verbessern. Wir wollen die Zahl der Flüchtlingskinder und zurückgekehrten Kinder mit Zugang zu Bildung verdoppeln, dafür sorgen, dass sie Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Anlagen haben, Schutzbedürfnissen gerecht werden, kindgerechte Dienstleistungen bereitstellen sowie Hindernisse für die Aufnahme in nationalen Systemen identifizieren.

UNHCR und UNICEF arbeiten in mehr als 30 Ländern zusammen, und wir gehen gemeinsam vor, um ein Engagement für Kinder im Rahmen des globalen Flüchtlingspaktes zu erzielen. Wir werden fortfahren, Kindern die bestmögliche Unterstützung zu gewähren – während der COVID-19-Pandemie und darüber hinaus – und wir rufen Regierungen und die internationale Gemeinschaft dazu auf, diese Bemühungen mitzutragen.

Wie alle Kinder auf der Welt verdienen Flüchtlingskinder eine faire Chance im Leben und die volle Wahrung ihrer Rechte. Auch wenn ihre Leben durch Gewalt, Vertreibung und nun durch eine Pandemie Brüche aufweisen, haben sie Chancen auf eine würdige Zukunft, wenn sie Zugang zu jener Unterstützung erhalten, die sie brauchen.