Die größten Konflikte und Krisen - und ein Schimmer Hoffnung
Die größten Konflikte und Krisen - und ein Schimmer Hoffnung
Mitte 2024 wurde eine Rekordzahl von 123 Millionen Vertriebenen erreicht, die vor Konflikt und Verfolgung fliehen mussten. Diese Zahl ist mit der Eskalation der Konflikte im Nahen Osten und den Hunderttausenden, die weiterhin vor der Gewalt im Sudan, in der Ukraine, in der Demokratischen Republik Kongo und anderswo fliehen, sicherlich im Laufe des letzten Jahres weiter gestiegen. Während neue Vertreibungen zunehmen, finden sich Millionen von Menschen in ausweglosen Situationen - sie können nicht sicher nach Hause zurückkehren, haben aber auch nicht die Möglichkeit, ihr Leben an den Orten, an die sie geflohen sind, wieder aufzubauen. Es braucht dringend langfristige Lösungen: Lösungen zur Beendigung von Konflikten, aber auch Lösungen, die Geflüchteten Chancen bieten, ihren Beitrag im Aufnahmeland zu leisten.
Die Betroffenen von folgenden großen Krisen werden auch 2025 wieder den vollen Einsatz von UNHCR-Kolleg*innen benötigen. Wir wollen aber auch positive Entwicklungen skizzieren, die uns Hoffnung geben.
Sudan-Konflikt
Der Krieg und das Blutvergießen im Sudan gehen unvermindert weiter, verursachen unvorstellbares Leid und haben mittlerweile die größte Vertreibungskrise ausgelöst, auch wenn die Welt weitgehend weggeschaut hat.
Seit dem Ausbruch der Kämpfe im April 2023 waren mehr als zwölf Millionen Menschen gezwungen, aus ihrer Heimat zu fliehen. Darunter sind über drei Millionen Menschen, die in die Nachbarländer geflohen sind, und über acht Millionen Menschen, die innerhalb des Sudan vertrieben wurden. Der Konflikt hat sich verheerend auf die Ernährungssicherheit ausgewirkt, mehr als die Hälfte der Bevölkerung leidet jetzt unter akutem Hunger. Die Menschen strömen in verzweifelter Not in die Nachbarländer, darunter Tschad, Südsudan und Ägypten, wo die nationalen Gesundheits-, Bildungs- und Sozialeinrichtungen unter der Belastung zusammenbrechen und die Mittel der internationalen Gemeinschaft nicht ausreichen, um die Lücke zu schließen.
Die Regenzeit verschlimmerte die ohnehin schon katastrophalen Bedingungen in den überfüllten Camps sowohl im Sudan als auch im Tschad und im Südsudan, wo großräumige Überschwemmungen zu Ausbrüchen von Cholera und Malaria beitrugen. Wenn die Friedensbemühungen scheitern und der Krieg weitergeht, wird die Zahl der zur Flucht gezwungenen Menschen im Jahr 2025 voraussichtlich über 16 Millionen betragen – und angesichts dieser enormen Zahl an Betroffenen sogar eine humanitäre Basisversorgung in Frage stellen.
Neu angekommene sudanesische Flüchtlinge in der Grenzstadt Adre im Osten des Tschad. © UNHCR/Andrew McConnell
Krise im Libanon
Ende September begannen verstärkte israelische Luftangriffe auf Dutzende Städte im Libanon, bei denen Tausende ums Leben kamen und fast 900.000 Menschen innerhalb des Landes vertrieben wurden. Weitere 557.000 Menschen flohen nach Syrien, die meisten von ihnen Syrer*innen, die Jahre zuvor auf der Suche nach Sicherheit den umgekehrten Weg in den Libanon genommen hatten.
Nach einem brüchigen Waffenstillstand, der am 27. November in Kraft getreten ist, haben viele Vertriebene begonnen, in den Südlibanon zurückzukehren, aber die Angriffe haben viele Gebiete in Schutt und Asche gelegt und der Wiederaufbau könnte Jahre dauern.
UNHCR, UN-Partnerorganisationen und NGOs stellen Soforthilfe und Winterpakete für Vertriebene und Rückkehrer*innen im Libanon bereit, doch es werden deutlich mehr Mittel benötigt. UNHCR hat wiederholt zu einem dauerhaften Waffenstillstand aufgerufen, der das Leiden im Libanon und im Gazastreifen beenden würde, und die Wiederaufnahme der benötigten Finanzierung des UN-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) gefordert.
Menschen, die vor israelischen Luftangriffen im Libanon fliehen, überqueren am 7. Oktober 2024 die Grenze von Jdeidet Yabous nach Syrien.
© UNHCR/Houssam Hariri
Syrien am Scheideweg
Eine am 27. November 2024 von bewaffneten Gruppen gestartete Offensive führte am 8. Dezember zum Sturz der Regierung und weckte neben der Ungewissheit über die unmittelbare Zukunft des Landes auch Hoffnung auf ein Ende der weltweit größten Vertreibungskrise.
Vor diesen dramatischen Ereignissen waren über 13 Millionen Menschen entweder innerhalb Syriens oder in den Nachbarländern auf der Flucht. Nach fast 14 Jahren Krise ist der Bedarf an humanitärer Hilfe angesichts der großen Zerstörung von Häusern und Infrastruktur sowie des wirtschaftlichen Zusammenbruchs auf einem Rekordniveau. Seit Beginn der Offensive wurden rund eine Million Menschen - vor allem Frauen und Kinder - neu vertrieben, unter anderem aus den Regionen Aleppo, Hama, Homs und Idlib, viele von ihnen bereits zum zweiten Mal.
Nach dem Sturz der Regierung sind Tausende Syrer*innen spontan aus dem Libanon und aus der Türkei ins Land zurückgekehrt, während andere in die Gegenrichtung geflohen sind. Millionen syrische Flüchtlinge verfolgen die Entwicklungen in ihrem Land aufmerksam, um zu beurteilen, ob der Machtwechsel friedlich verlaufen wird und ihre Rechte respektiert und eine sichere Rückkehr ermöglicht werden kann.
Eine Frau bietet Menschen in Autos Süßigkeiten an, die die libanesisch-syrische Grenze in Masnaa, Libanon, am 8. Dezember 2024 überqueren.
© UNHCR/Ximena Borrazas
Krieg in der Ukraine
Mehr als 1.000 Tage nach Beginn des russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sind Tausende Ukrainer*innen ums Leben gekommen und 6,7 Millionen Menschen auf der Flucht, darunter 400.000, die zwischen Jänner und August dieses Jahres auf der Suche nach Sicherheit nach Europa kamen.
Die Luftangriffe auf Städte wie Kiew, Charkiw, Odesa und Dnipro haben zugenommen, und aus den Grenzregionen im Osten des Landes fliehen weiterhin Menschen oder werden evakuiert - zusätzlich zu den mehr als 3,5 Millionen Binnenvertriebenen in der Ukraine. Unzählige Kinder sind nicht in der Schule, sondern lernen entweder digital oder - in einigen der am stärksten vom Krieg betroffenen Gebieten - in unterirdischen Klassenräumen, um den häufigen Luftangriffen zu entgehen.
UNHCR arbeitet mit der ukrainischen Regierung zusammen, um die humanitäre Hilfe und die Wiederaufbaubemühungen zu unterstützen. Im Gegensatz zu der massiven Unterstützung und Solidarität mit der Ukraine zu Beginn des Krieges besteht jedoch die Gefahr, dass die Ukraine zu einer weiteren vernachlässigten Krise wird. Mit den erneuten Angriffen auf die Energieinfrastruktur, die die Heizungs-, Strom- und Wasserversorgung unterbrechen, müssen Millionen von Menschen den dritten Kriegswinter aushalten.
Die Lage in Afghanistan
Mehr als drei Jahre nach dem Umbruch, der den Machtwechsel im August 2021 begleitete, haben Afghan*innen weiterhin mit einer anhaltenden Wirtschaftskrise, dem Erbe des jahrzehntelangen Konflikts, den wachsenden Auswirkungen des Klimawandels und den schwindenden Rechten und Freiheiten von Frauen und Mädchen zu kämpfen.
Obwohl sich die Sicherheitslage insgesamt verbessert hat, ist das Land weiterhin in hohem Maße auf humanitäre Hilfe angewiesen. Kürzlich zurückgekehrte Flüchtlinge und diejenigen, die immer noch innerhalb Afghanistans vertrieben werden, sind besonders schutzbedürftig und benötigen Unterstützung, die UNHCR in Form von Bargeld, Unterkünften, Qualifizierungsmaßnahmen und Berufsausbildung bereitstellt. Verheerende Sturzfluten im Mai und Juli verursachten weitreichende Zerstörungen und Vertreibungen in Gemeinden, die bereits mit mehreren Krisen zu kämpfen hatten.
Im August kündigten die De-facto-Behörden ein neues Gesetz zur Förderung der Tugend und zur Verhinderung des Lasters an, das weitere Bewegungseinschränkungen sowie weitere Kleidungs- und Verhaltensvorschriften für Frauen mit sich brachten und die Rechte religiöser Minderheiten und von LGBTQI+-Personen weiter beschneidet. Diese Einschränkungen - in Verbindung mit dem zunehmenden wirtschaftlichen Druck - haben schwerwiegende Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit der Afghan*innen, insbesondere der afghanischen Frauen, so dass die psychosozialen Maßnahmen von UNHCR notwendiger sind als je zuvor.
Ein kleiner Junge sitzt in den Trümmern seines Familienhauses in der Provinz Baghlan, Afghanistan, nachdem es im Mai 2024 durch eine Sturzflut zerstört worden war. © UNHCR/Faramarz Barzin
Konflikt in der Demokratischen Republik Kongo
Die Krise in der Demokratischen Republik Kongo ist nach wie vor eine der komplexesten und am meisten vernachlässigten Krisen der Welt. Jahrzehntelange Zusammenstöße zwischen den kongolesischen Streitkräften und verschiedenen nichtstaatlichen bewaffneten Gruppen wurden von weit verbreiteten Menschenrechtsverletzungen und geschlechtsspezifischer Gewalt nochmals verschlimmert, so dass 6,4 Millionen Menschen innerhalb des Landes vertrieben wurden und mehr als eine Million als Flüchtlinge in der Region leben.
Ein Wiederaufflammen der Kämpfe in den östlichen Provinzen des Landes zwang allein in der ersten Hälfte des Jahres 2024 mehr als 940.000 Menschen zur Flucht. Viele von ihnen leben nun in überfüllten und unhygienischen Unterkünften, wo sie ständigen Sicherheitsrisiken und Krankheiten, darunter dem Mpox-Virus, ausgesetzt sind. Die Demokratische Republik Kongo war in diesem Jahr das Epizentrum eines Mpox-Ausbruchs, mit einigen Verdachtsfällen unter Flüchtlingen und Vertriebenen.
UNHCR stellt Nothilfe zur Verfügung, darunter Unterkünfte, Decken, Kochsets und psychologische Unterstützung zur Behandlung von Traumata, aber es fehlen finanzielle Mittel, um die Menschen adäquat zu unterstützen.
Ein Gemeindehelfer klärt am 26. September 2024 im Vertreibungsgebiet Rusayo in der Demokratischen Republik Kongo über Mpox auf.
© UNHCR/Guerchom Ndebo
Rohingya-Krise
Mehr als sieben Jahre nach der Flucht von rund 750.000 Rohingya aus dem myanmarischen Bundesstaat Rakhine nach Bangladesch sind Lösungen für die Krise nach wie vor nicht in Sicht. In Myanmar hat ein eskalierender bewaffneter Konflikt im vergangenen Jahr die Bedingungen für die in Rakhine verbliebenen Rohingya verschlechtert und zu einer Rekordzahl von Binnenvertriebenen im ganzen Land geführt.
Die schlechte Sicherheitslage hat sich auch auf die eine Million Rohingya-Flüchtlinge ausgewirkt, die jenseits der Grenze in Bangladesch in 33 Lagern in Cox's Bazar leben. Auch in dieser Krise fehlen UNHCR die Mittel, um die Flüchtlinge ausreichend zu unterstützen. In der ersten Jahreshälfte mussten sogar die Nahrungsmittelrationen gekerzt wurden, den Gesundheitszentren fehlt es an Spezialausrüstung und Medikamenten. Auch die Wasserqualität konnte nicht aufrechterhalten werden was zu einem Anstieg der Cholera- und Hepatitisfälle führte.
Die Camps wurden auch von einer Reihe von Katastrophen heimgesucht, von verheerenden Bränden in der Trockenzeit bis hin zu Erdrutschen und Sturzfluten in der Monsunzeit. Die sich verschlechternden Bedingungen in den Camps treiben immer mehr Rohingya dazu, gefährliche Seewege nach Indonesien und anderswohin zu riskieren.
Rohingya-Flüchtlinge kommen nach einer gefährlichen Seereise von Bangladesch in Nord-Aceh, Indonesien, an. ©UNHCR/Amanda Jufrian
Klima-Notstand
Das Jahr 2024 wird voraussichtlich das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen sein, und die extremen Wetterereignisse haben auf der ganzen Welt Verwüstungen angerichtet. Besonders verheerend waren die Auswirkungen in Gebieten, die bereits von Konflikten betroffen sind oder eine große Zahl von Vertriebenen beherbergen.
Einem im November veröffentlichten Bericht von UNHCR zufolge leben drei Viertel der Vertriebenen in Ländern, die stark vom Klimawandel betroffen sind, während die Hälfte der Menschen in Gebieten lebt, die sowohl von Konflikten als auch von ernsten Klimagefahren betroffen sind. Viele, die vor Kämpfen geflohen sind, laufen Gefahr, durch Dürre und schwere Überschwemmungen erneut vertrieben zu werden.
Dies war zwischen März und Mai in Kenia, Burundi und Somalia der Fall, als schwere Regenfälle über Ostafrika niedergingen und Lager für Flüchtlinge und Binnenvertriebene überfluteten. Ebenfalls im Mai wurden über eine halbe Million Menschen im Süden Brasiliens durch Überschwemmungen vertrieben, darunter auch Flüchtlinge und Schutzbedürftige aus Venezuela, Haiti und Kuba. In diesem Jahr haben katastrophale Überschwemmungen auch Vertriebene im Jemen, im Sudan und in ganz West- und Zentralafrika getroffen.
Neben der Bereitstellung von Nothilfe für die Betroffenen fordert UNHCR, dass mehr Mittel für den Klimaschutz für Flüchtlinge und Aufnahmegemeinschaften bereitgestellt werden, um sie bei der Vorbereitung auf die sich verschärfenden Auswirkungen des Klimawandels und bei der Anpassung daran zu unterstützen.
Überschwemmungen im brasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Sul. In vielen der am stärksten betroffenen Stadtteile lebten Flüchtlinge.
© UNHCR/Daniel Marenco
Anstieg der konfliktbedingten geschlechtsspezifischen Gewalt
Geschlechtsspezifische Gewalt ist weltweit eine Bedrohung für Frauen und Mädchen. Nach Angaben der Vereinten Nationen ist schätzungsweise eine von drei Frauen davon betroffen. Für Frauen, die von Konflikten betroffen sind oder aus ihrer Heimat fliehen mussten, ist das Risiko sogar noch höher, und die Zahlen deuten darauf hin, dass die Bedrohung mit der Zunahme der Kriege wächst. Allein im vergangenen Jahr stiegen die Berichte über konfliktbedingte sexuelle Gewalt um 50 Prozent, obwohl viele Überlebende keine Hilfe in Anspruch nehmen konnten.
Im Sudan berichten Frauen und Mädchen von einem schockierenden Ausmaß sexueller Gewalt in Konfliktgebieten und auf der Flucht in die Nachbarländer. In der Demokratischen Republik Kongo tragen Frauen und Mädchen die Hauptlast des Konflikts, die Zahl der Vergewaltigungen und der sexuellen Ausbeutung ist sprunghaft angestiegen. In Afghanistan haben die zunehmenden Einschränkungen für Frauen und Mädchen und die hohe Rate an häuslicher Gewalt zu einer Krise der psychischen Gesundheit beigetragen.
UNHCR arbeitet mit Flüchtlings- und Aufnahmegemeinschaften und lokalen Partnern zusammen, um Überlebenden psychosoziale Unterstützung, sichere Unterkünfte, Rechtshilfe und Bargeld zu bieten und gleichzeitig Programme zur Verhinderung von Gewalt durchzuführen, bevor sie entsteht.
Josefina Cheia, UNHCR-Beauftragte für geschlechtsspezifische Gewalt in Mosambik, zeigt die Handgeste, die „Stoppt die Gewalt gegen Frauen und Mädchen“ bedeutet. © UNHCR/Hélène Caux
Fortschritte bei der Beendigung der Staatenlosigkeit
In diesem Jahr wurde die zehnjährige #IBelong-Kampagne von UNHCR abgeschlossen. In dieser Zeit haben mehr als eine halbe Million Menschen auf der ganzen Welt, die im Verborgenen lebten und denen das Recht auf eine Staatsangehörigkeit verweigert wurde, eine Staatsangehörigkeit erhalten.
In den letzten zehn Jahren haben mindestens 22 Staaten nationale Aktionspläne zur Beendigung von Staatenlosigkeit verabschiedet, und in diesem Jahr hat Turkmenistan nach Kirgisistan bekannt gegeben, dass es alle bekannten Fälle von Staatenlosigkeit im Lande beseitigt hat. Auch Thailand hat mit einem beschleunigten Verfahrens zur Erlangung eines ständigen Wohnsitzes und der Staatsangehörigkeit für fast eine halbe Million Menschen, darunter auch Angehörige ethnischer Minderheiten, einen wichtigen Schritt zur Beendigung der Staatenlosigkeit unternommen. Der Südsudan ist zwei wichtigen Konventionen gegen Staatenlosigkeit beigetreten.
UNHCR hat im Oktober eine neue Globale Allianz zur Beendigung von Staatenlosigkeit ins Leben gerufen, der schon mehr als 100 Staaten und zivilgesellschaftliche Organisationen angehören, die sich dem Kampf gegen Staatenlosigkeit verschrieben haben.
Adolat Shabozova (Mitte) erhielt kürzlich einen Reisepass, nachdem sie viele Jahre als Staatenlose in Tadschikistan gelebt hatte. © UNHCR/Elyor Nemat
Sommer des Sports
Letzten Sommer nahmen 45 Flüchtlingssportler*innen und Parasportler*innen an den Olympischen und Paralympischen Spielen 2024 in Paris teil und bildeten damit die größten Flüchtlingsteams, die jemals an beiden Veranstaltungen teilnahmen. Während der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele wurde UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi mit dem olympischen Lorbeer für seine Arbeit und die von UNHCR ausgezeichnet, mit der er die Kraft des Sports nutzt, um das Leben von Flüchtlingen und anderen vertriebenen Menschen zu verbessern.
Die Boxerin Cindy Ngamba gewann die erste Medaille für das olympische Flüchtlingsteam - Bronze in der Gewichtsklasse bis 75 kg -, während andere Teammitglieder, die in zwölf Sportarten antraten, persönliche Rekorde aufstellten und der Welt ihr Talent und ihre Entschlossenheit vor Augen führten.
Wenige Wochen später, bei den Paralympischen Spielen, holten Zakia Khudadadi und Guillaume Junior Atangana zusammen mit seinem Betreuer Donard Ndim Nyamjua historische Bronzemedaillen im Para-Taekwondo der Frauen bzw. im T11-400m-Lauf der Männer und sorgten damit für Schlagzeilen und warfen ein Schlaglicht auf die schätzungsweise 18 Millionen Geflüchteten mit Behinderungen.
UNHCR arbeitet mit dem Internationalen Olympischen Komitee, der Olympic Refuge Foundation und dem Internationalen Paralympischen Komitee zusammen, um Flüchtlinge bei den Olympischen und Paralympischen Spielen zu unterstützen.
Mitglieder des Refugee Olympic Teams während der Eröffnungsfeier in Paris am 26. Juli 2024. © IOC/David Burnett