Diese Zahl an Schutzsuchenden stellt das Aufnahme- und Verfahrenssystem in Deutschland vor große Herausforderungen. Bei der Bewältigung dieser Herausforderungen haben, die damit befassten, öffentlichen Stellen Beachtliches geleistet und sichergestellt, dass die Aufnahme weiterhin funktioniert. Ohne das beeindruckende Engagement unzähliger Freiwilliger wäre dies kaum erreichbar gewesen. 

Ein Großteil der Schutzsuchenden aus der Ukraine ist in privaten Unterkünften untergekommen, sei es bei Verwandten, Freunden oder über private Angebote. Ein gewisser Teil ist auch in Erstaufnahmeeinrichtungen oder Gemeinschaftsunterkünften für Asylsuchende untergebracht. UNHCR Deutschland befasst sich mit der Unterbringungssituation, auch durch den Besuch einzelner Einrichtungen, sowie mit Registrierungs- und Verteilungsverfahren und regt gegebenenfalls Verbesserungen an, etwa gegenüber den Betreibern von Aufnahmeeinrichtungen oder gegenüber den zuständigen Behörden. Ein wichtiger Aspekt ist etwa der Umgang mit Personen mit besonderen Bedürfnissen, z.B. Menschen mit einer Behinderung.

Auch die Praxis bei der Vermittlung von Flüchtlingen in privaten Wohnraum und der Verfügbarkeit von Beratungs- und Unterstützungsstrukturen wird beobachtet und gegebenenfalls kommentiert.

Darüber hinaus führt UNHCR Gespräche mit Flüchtlingen (Einzel- und Gruppengespräche), um mehr über ihre persönliche Lage sowie Perspektiven über ihren Aufenthalt in Deutschland und ihre Absichten für die Zukunft zu erfahren. Auch suchen wir den Austausch mit der Zivilgesellschaft, um von deren Erkenntnissen und Herausforderungen bei der täglichen Arbeit mit Flüchtlingen zu erfahren und zu lernen. Die Erkenntnisse werden regelmäßig mit denen aus anderen Aufnahmeländern zusammengetragen und veröffentlicht. Auf diese Weise können wir die Situation aus Sicht von ukrainischen Flüchtlingen besser verstehen.