Anzahl der Flüchtlinge aus Südsudan steigt auf 1,5 Mio.
Zusätzlich sind rund 2,1 Millionen Menschen innerhalb des Landes auf der Flucht.
Wir rufen alle involvierten Parteien in dem nun schon seit vier Jahren andauernden Konflikt zu einer friedlichen Lösung auf. Ansonsten werden täglich weiterhin Tausende Schutzsuchende im benachbarten Uganda, Äthiopien, Sudan, Kenia, der Demokratischen Republik Kongo und in der Zentralafrikanischen Republik Schutz suchen müssen.
Mit 1,5 Millionen Flüchtlingen zählt der Südsudan nun zu der größten Flüchtlingskrise in Afrika und ist damit hinter Syrien und Afghanistan die drittgrößte Flüchtlingskrise der Welt – mit weit weniger öffentlicher Aufmerksamkeit und chronischer Unterfinanzierung der humanitären Hilfsmaßnahmen.
Nachdem das Friedensabkommen zwischen der Regierung und den Oppositionsgruppen scheiterte, brachen im Juli letzten Jahres schwere Kämpfe aus. Mehr als 760.000 Flüchtlinge mussten 2016 aufgrund der Kämpfe das Land verlassen. Im Durchschnitt wurden 63.000 Personen pro Monat zur Flucht gezwungen. Allein eine halbe Million Menschen sind in den letzten vier Monaten (seit September letzten Jahres) geflohen. Mehr als 60 Prozent der Flüchtlinge sind Kinder, von denen viele an alarmierender Unterernährung leiden – eine verheerende Auswirkung des anhaltenden Konflikts.
Jüngst in den Nachbarländern angekommene Flüchtlinge berichten vom Leid, das sich innerhalb des Südsudans abspielt, darunter schwere Kämpfe, Entführungen, Vergewaltigungen, Angst vor bewaffneten Gruppen sowie extreme Engpässe bei Nahrungsmitteln.
Wie der globale Flüchtlingstrend deutlich macht, werden auch die Flüchtlinge aus Südsudan von den ärmsten Regionen in den Nachbarländern beherbergt, die durch ihre ohnehin knappen Ressourcen unter immensem Druck stehen.
Uganda beherbergt mit 698.000 Personen, die meisten Flüchtlinge aus Südsudan. In Äthiopien befinden sich rund 342.000 südsudanesische Flüchtlinge, während weitere 305.000 im Sudan und rund 89.000 Menschen in Kenia um Schutz suchten. Die Demokratische Republik Kongo beherbergt 68.000 Flüchtlinge und die Zentralafrikanische Republik 4.900.
UNHCR wird ermutigt durch die Aufnahmebereitschaft der Nachbarländer. Nichtsdestotrotz sind wir beunruhigt, dass Länder mit derart knappen Ressourcen eine der größten Flüchtlingskrisen der Welt bewältigen müssen.
Gemeinsam mit den Behörden vor Ort setzen wir uns dafür ein, lebensrettende Hilfe zu leisten und menschenwürdige Umstände für die ankommenden Menschen zu schaffen. Dies wird jedoch durch die drastische Unterfinanzierung der humanitären Operationen vor Ort erschwert.
Wir bekräftigen daher erneut unseren Spendenaufruf an Geberländer, um die humanitären Anstrengungen für die Krisensituation im Südsudan bewältigen zu können. Die Kapazitätsgrenzen der Aufnahmeländer sind erreicht und die chronische Unterfinanzierung beeinträchtigt lebensrettende Maßnahmen, wie die Bereitstellung von sauberem Trinkwasser, Nahrungsmitteln, Gesundheitsversorgung und sanitären Einrichtungen. Der von UNHCR in 2016 vorgestellte Hilfsplan von 649 Millionen US-Dollar wurde nur zu knapp 33 Prozent finanziert.
Für einen regionalen Hilfsplan und den Einsatz in den Nachbarländern Südsudans benötigt UNHCR in diesem Jahr 782 Millionen US-Dollar.
Ausgewählte Artikel 36 von 46
-
Krise in Syrien geht ins neunte Jahr – Statement von Angelina Jolie
15. März 2019Gewalt und Zerstörung in Syrien verursachen weiterhin Leid für Millionen von Menschen, warnte die UNHCR-Sondergesandte Angelina Jolie anlässlich des achten Jahrestages der Krise in Syrien.
-
„Der Familiennachzug muss flexibler werden“
28. Februar 2019Ungenutzte Kontingentplätze für Angehörige von subsidiär Geschützten sollten übertragbar sein, Verfahrenshürden müssen abgebaut werden.
-
Gesamtzahl der Flüchtlinge und Migranten aus Venezuela steigt auf 3,4 Millionen
22. Februar 2019Nach Angaben nationaler Einwanderungsbehörden und anderer Quellen beherbergen allein die Länder Lateinamerikas und der Karibik circa 2,7 Millionen Venezolaner
-
Weniger als 5 Prozent der benötigten Resettlement-Plätze 2018 zur Verfügung
19. Februar 2019Weltweit sind mehr Menschen denn je auf der Flucht, 2018 wurden aber nur 4,7 Prozent der benötigten Resettlement-Plätze zur Verfügung gestellt.
-
Rohingya: 920 Millionen US-Dollar für die humanitäre Krise in Bangladesch benötigt
15. Februar 2019Die Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen und ihre NGO-PartnerInnen haben den gemeinsamen Hilfsplan 2019 für die humanitäre Krise von Rohingya-Flüchtlingen gestartet.
-
Sechs Tote jeden Tag: UNHCR legt erschütternde Bilanz für 2018 vor
30. Januar 2019Im zentralen Mittelmeer ertrank einer von 15 Menschen.
-
Eritreische Kinder nach acht Jahren wieder mit ihrer Mutter in der Schweiz vereint
29. Januar 2019Kedija (15) und Yonas (12) überlebten eine Entführung, Inhaftierung und einen erfolglosen Versuch, das Mittelmeer zu überqueren, bevor sie endlich wieder mit ihrer Mutter in der Schweiz vereint waren.
-
UNHCR entsetzt über erneute Unglücke im Mittelmeer
21. Januar 2019Berichten zufolge sind schätzungsweise 170 Menschen bei zwei Schiffunglücken im Mittelmeer gestorben oder werden noch vermisst. Es müssen mehr Anstrengungen unternommen werden, um Menschen im Mittelmeer zu retten.
-
Tausende wegen neuer Kämpfe im Nordosten Syriens zur Flucht gezwungen
11. Januar 2019Starkregen, Überschwemmungen und Schneefall erschweren Situation syrischer Flüchtlinge in der Region zusätzlich
-
Erneut mehr Menschen weltweit auf der Flucht, aber weiter deutlicher Rückgang in Deutschland
6. Januar 2019Während die weltweite Gesamtzahl auf 68,8 Millionen gestiegen ist, hat die Zahl der Menschen, die in Deutschland Schutz gesucht haben, weiter drastisch abgenommen.