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UN-Hochkommissar kritisiert Arbeitsverbot für NGO-Mitarbeiterinnen in Afghanistan

Medienmitteilungen

UN-Hochkommissar kritisiert Arbeitsverbot für NGO-Mitarbeiterinnen in Afghanistan

29 Dezember 2022
UNHCR unterstützt binnenvertriebene Familien im Schwerpunktgebiet Kabul. © UNHCR/Oxygen Film Studio (AFG)

"Wenn man Frauen an der humanitären Arbeit hindert, beraubt man sie der Möglichkeit, mitmenschlich zu handeln. Es wird nur zu weiterem Leid und Not für alle Afghanen führen, insbesondere für Frauen und Kinder. Dieses Verbot muss aufgehoben werden", sagte Grandi.

Frauen betreuen Millionen Menschen

Bei den 19 NGO-Partnern von UNHCR arbeiten mehr als 500 Frauen und betreuen fast eine Million Frauen und Mädchen. Die jüngsten Einschränkungen zwingen das UN-Flüchtlingshilfswerk dazu, wichtige Aktivitäten zur Unterstützung der afghanischen Bevölkerung, insbesondere von Frauen und Kindern, vorübergehend einzustellen.

Die Mitarbeiterinnen leisten nicht nur wichtige humanitäre Hilfe. Sie stehen auch an vorderster Front, wenn es darum geht, Lösungen für die Afghanen zu finden, die von vier Jahrzehnten Konflikt und Verfolgung betroffen sind. Darunter sind Millionen Flüchtlinge und Binnenvertriebene. Etwa 3,4 Millionen Menschen sind derzeit innerhalb Afghanistans vertrieben, weitere 2,9 Millionen sind außerhalb des Landes auf der Flucht.

Einschränkungen führen zu mehr Leid

"Eine starke Einschränkung der Rechte afghanischer Frauen und ihrer Beteiligung an humanitärer Arbeit birgt die Gefahr, dass noch mehr Familien als Flüchtlinge über die Grenze fliehen müssen. Es verringert auch die Aussichten auf langfristige Lösungen für die bereits Vertriebenen, wie etwa die Entscheidung, freiwillig nach Hause zurückzukehren, um ihr Leben neu aufzubauen", sagte Grandi.

In allen 34 Provinzen Afghanistans haben Frauen die humanitäre Hilfe aktiv angeführt und mitgestaltet, so dass UNHCR seit August 2021 mehr als sechs Millionen Afghanen erreichen konnte. Mit so vielen anderen Einschränkungen für Frauen wird dieser neue Erlass verheerende Auswirkungen auf die Bevölkerung - schätzungsweise 40 Millionen Menschen - Afghanistans haben.