Close sites icon close
Search form

Nach einer Länderseite suchen.

Länderprofil

Länderseiten

UNHCR: Überblick über Unterstützung in globalen Notsituationen

Medienmitteilungen

UNHCR: Überblick über Unterstützung in globalen Notsituationen

Im letzten Jahr leistete UNHCR weltweit in 43 Notsituationen Hilfe, 26 davon kamen erst 2024 dazu. Ein Drittel davon hat einen Klima-Bezug.
28 Januar 2025 Auch verfügbar auf:
Chad. Sudanese refugees arrive at border in Adre fleeing violence

Laut dem kürzlich veröffentlichte UNHCR-Bericht „2024 Impact Report: Response to New Emergencies and Protracted Crises“ (auf Deutsch etwa „Wirkungsbericht 2024. Hilfsmassnahmen in neuen und langandauernden Krisensituationen“) wurden 2024 insgesamt 26 neue Notsituationen verzeichnet. Insgesamt war UNHCR in 43 Notsituationen tätig aktiv, von denen 17 bereits seit 2023 andauern. Neue Kriege, ungelöste Konflikte und eine Zunahme klimabedingter Katastrophen führten zu Tod, Zerstörung und Vertreibung in erschreckendem Ausmass und einem weiter gestiegenen Bedarf an humanitärer Hilfe.

„Die Zahl der weltweiten Krisen bleibt leider extrem hoch. UNHCR ist dennoch schnell vor Ort, wenn wir gebraucht werden – sei es per Land-, Luft oder Wasserweg“, so Ayaki Ito, Direktor der UNHCR-Abteilung für Notfälle, Sicherheit und Versorgung. „Die Integration besserer Technologien in unsere Systeme bringt neue Effizienzgewinne. Verbesserte Frühwarnsysteme und Datenanalysen haben die Art und Weise, wie UNHCR Hilfe leistet, erheblich verbessert und bereitet uns besser auf neue Notsituationen vor.“

Klimabedingte Katastrophen

Aufgrund extremer Wetterereignisse, insbesondere starke Regenfälle und schwere Überschwemmungen, hat UNHCR 2024 neun Mal den klimabedingten Notfallmechanismus aktiviert – ein Rekord. Dies entsprach rund einem Drittel der Notsituationen in diesem Jahr. Betroffene Gebiete lagen in Afrika, Asien und Lateinamerika. Diese Katastrophen trafen oft Regionen, die bereits Flüchtlinge und Vertriebene aufgenommen haben. Sie verursachten den Ausbruch von Krankheiten, zerstörten Lebensgrundlagen und haben wichtige Infrastruktur beschädigt. UNHCR unterstützte dort sowohl Flüchtlinge und Vertriebene als auch Aufnahmegemeinschaften.

Regionale Einsätze

Zum zweiten Jahr in Folge hat UNHCR die Nothilfe für den brutalen Krieg im Sudan und dessen regionale Auswirkungen ausgeweitet, was die anhaltende Dringlichkeit und den enormen Hilfsbedarf widerspiegelt. Zudem wurde der Notfall-Mechanismus aktiviert, um schutzbedürftigen Menschen in Libanon und Syrien lebensrettende Hilfe zu leisten. Der Ausbruch der Krankheit Mpox in Afrika erforderte einen weiteren Einsatz von UNHCR, um geflüchtete Menschen verstärkt in Gesundheitskonzepte einzubinden. Gleichzeitig wurden Hilfsmassnahmen in der Demokratischen Republik Kongo, Myanmar, der Ukraine und der Darién-Region zwischen Nord- und Südamerika deutlich ausgeweitet.

Herausforderungen und Finanzierung

„Unsere Teams sind in 130 Ländern im Einsatz, weitere stehen in Bereitschaft“, so Ito. „Sie arbeiten rund um die Uhr, um das Leid mit lebensrettender Hilfe zu lindern. Gleichzeitig koordinieren sie sich mit Partnern und Flüchtlingen, um Lösungen zu finden. Aber die Finanzierung hält nicht mit dem wachsenden Bedarf Schritt. Eine flexible und frühzeitige Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft ist entscheidend, damit wir sofort handeln können, wo immer wir gebraucht werden.“

Hilfe in Zahlen

2024 hat UNHCR:

  • 5,1 Millionen Hilfsgüter im Wert von 45,8 Millionen US-Dollar aus sieben globalen Lagerstandorten bereitgestellt. Diese Hilfsgüter erreichten rund sechs Millionen Menschen.
  • 240 Mitarbeiter*innen und Partner*innen für Nothilfe ausgebildet, die innerhalb von 72 Stunden einsatzbereit sind.
  • Fast neun Millionen Geflüchtete mit Informationen über die UNHCR-Help-Webseiten erreicht.