Nothilfeeinsatz Sudan
Nothilfeeinsatz Sudan
Da ein Ende der Gewalt nicht absehbar ist, suchen die Menschen verzweifelt nach Sicherheit und Schutz, sowohl innerhalb des Landes als auch in den Nachbarländern Tschad, Südsudan, Ägypten, Äthiopien und der Zentralafrikanischen Republik.
"Unzählige Menschen leben im Sudan in Angst und Schrecken, und diejenigen, die über die vielen Grenzen des Landes geflohen sind, brauchen Hilfe. Sie befinden sich oft an Orten, zu denen die Zugänge extrem schwierig und wo die Ressourcen meistens knapp sind. Die humanitären Organisationen geben ihr Bestes, um zu helfen, aber wir müssen - einmal mehr - die Länder und Personen, die über die erforderlichen Ressourcen verfügen, auffordern, sich zu engagieren und die notwendigen Finanzmittel zur Verfügung zu stellen, damit wir den Menschen, die alles verloren haben, helfen können" - Filippo Grandi, UN-Hochkommissar für Flüchtlinge
Der bewaffnete Konflikt zwischen den sudanesischen Streitkräften (SAF) und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) im Sudan und das Wiederaufflammen der Gewalt zwischen den Volksgruppen in der Region Darfur hat Millionen von Menschen aus ihren Häusern vertrieben. Seit dem Ausbruch der Gewalt am 15. April wurden Tausende Zivilisten getötet und verwundet.
Hunderttausende Familien sind auf der Flucht. Diese Menschen fliehen sowohl innerhalb des Landes als auch über die Grenzen hinweg und sind dringend auf Schutz und Hilfe angewiesen.
Viele kommen in abgelegenen Grenzgebieten in den Nachbarländern des Sudan an, wo es kaum Einrichtungen oder Dienstleistungen gibt, die sie unterstützen könnten. Bei den meisten Vertriebenen handelt es sich um Frauen und Kinder, aber auch andere schutzbedürftige Menschen wie ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen und Menschen mit Gesundheitsproblemen sind unter den Flüchtlingen.
Was tut UNHCR, um zu helfen?
Die UNHCR-Notfallteams arbeiten rund um die Uhr mit den Behörden und Partnern zusammen, um Neuankömmlingen zu helfen. In neu eingerichteten Transitzentren können sich die Menschen ausruhen und werden mit dem Nötigsten versorgt. Außerdem baut UNHCR neue Camps, oder erweitert bestehende Camps, in denen die Menschen längerfristige Unterstützung erhalten können.
Im Tschad beispielsweise sind die UNHCR-Notfallteams vor Ort, um neu ankommende Flüchtlinge zu empfangen, ihnen Schutz und lebensrettende Hilfe wie sauberes Trinkwasser und Zugang zu medizinischer Versorgung zu bieten und so viele Menschen wie möglich in Camps fern der Grenze umzusiedeln. Gemeinsam mit unseren Partnern erhöhen wir die Kapazitäten in den bestehenden Camps und errichten bis zu sechs neue Camps, um die Neuankömmlinge unterbringen zu können.
Im Südsudan sind UNHCR-Teams gemeinsam mit Partnern an den Grenzübergängen im Einsatz, um Neuankömmlingen zu helfen. Dabei handelt es sich hauptsächlich um südsudanesischen Flüchtlinge, die in ihre Heimat zurückkehren. Gemeinsam mit Partnern haben wir Transitzentren eingerichtet, in denen die Neuankömmlinge mit Nahrungsmitteln, Wasser und Unterkünften versorgt werden. Zudem arbeiten wir daran, ihnen die Weiterreise in ihre Heimatgebiete oder andere Zielregionen zu ermöglichen. Wir helfen Familien dabei, Kontakt zu ihren Verwandten im Südsudan aufzunehmen, damit sie zusammenfinden können.
In Äthiopien wurden an den wichtigsten Ankunftsorten an der Grenze Notunterkünfte errichtet und unsere Partner stellen warme Mahlzeiten bereit. Es wurde eine neue Flüchtlingssiedlung errichtet, in der die örtliche Schule und andere Dienstleistungen ausgebaut werden, um zumindest eine temporäre Integration in die örtliche Gemeinschaft zu ermöglichen. Zusammen mit Partnern haben wir ein Cholera-Behandlungszentrum eingerichtet, um einen Ausbruch der Krankheit in der Amhara-Region einzudämmen.